Lienen entert St. Pauli
Der FC St. Pauli hat nach dem 0:1 gegen Darmstadt am vergangenen Wochenende die Konsequenzen gezogen. Ewald Lienen sitzt bereits heute in Ingolstadt auf der Trainerbank.
Der bisherige Coach Thomas Meggle, der erst im September den Trainerposten für den damals gefeuerten Vrabec übernommen hatte, wird neuer Sportchef. Rachid Azzouzi, der den Posten bis dahin ausgeübt hatte, muss dafür gehen.
Präsident Oke Göttlich entschied sich dafür, die St. Pauli Legende Thomas Meggle im Verein zu halten. Meggle war als Spieler mit St. Pauli zweimal in die 1. Bundesliga aufgestiegen und Teil der legendären „Weltpokalsiegerbesieger“-Mannschaft, die den frisch gebackenen Weltpokalsieger FC Bayern im Februar 2012 mit 2:1 besiegt hatte.
„St. Pauli ist eine der interessantesten Marken im deutschen Fußball und eine äußerst reizvolle Aufgabe. Das Publikum steht bedingungslos hinter der Mannschaft“, sagte Ewald Lienen in der überraschend einberufenen Pressekonferenz. Der aufgrund seiner Eigenart, während der Spiele ganze Notizblöcke vollzuschreiben, auch „Zettel-Ewald“ genannte Trainer ist für seine akribische Arbeitsweise bekannt. Bereits beim Vorstellungsgespräch beeindruckte er mit ausgefeilten, computergestützten Analysen zur Spielweise des Teams.
Das Präsidium setzt auf die Erfahrung des 61-Jährigen, der zuletzt bis Juni bei Galati in Rumänien in Diensten stand. Er soll der verunsicherten Mannschaft wieder Leben einhauchen und so den drohenden Abstieg verhindern. St. Pauli hat als Tabellenketzter die Rückrunde angetreten.