Cassandra Wilson live in der Laeizshalle
Auch, wenn es nach Klischee klingt – ihre Herkunft kann sie kaum verleugnen.Geboren in Jackson im Missisipi-Delta wandelt die 58-jährige Sängerin auf den Pfaden der ganz großen Sängerinnen des Jazz. Delta Blues und Jazz Standards standen auch auf dem Programm. Schon mal gehört könnte man sagen, aber Blues klingt eben immer nicht gleich, zumal nicht wenn die begleitenden Musiker Gregoire Maret (Harmonica), Brandon Ross (Guitar),, Lonnie Plaxico (Bass), Jon Cowherd (Piano und John Davis (Drums) heißen und Cassandra Wilson ihr unglaublich breites Stimmspektrum ausbreitet .
Die zweifache Grammy-Gewinnerin hat sich auch über die Jahre vielen Stilistiken geöffnet, schafft es aber, mit ihrer Präsenz und der unglaublichen Harmonie im Zusammenspiel mit ihren Musikern diese stilistische Vielfalt in ein einheitlich warmes Klangspektrum zu packen, das zu etwas komplett Eigenen wird.
Mit 12 Jahren schrieb sie ihren ersten Song und etablierte sich in der Folgezeit im Jazz in dem von Steve Coleman angeführten Musiker-Kollektiv M-Base. Zunehmend öffnet sich die Sängering anderen Stilistiken wie Pop, Rock und Bossa und schafft im Jahr 1993 mit dem Album „Blue Light ’Til Dawn“ endgültig den Durchbruch.
Nach der Zusammenarbeit mit Wynton Marsalis auf dessen mit dem Pulitzerpereis ausgezeichneten Album „Blood On The Fields‘‘ erhält sie 1997 ihren ersten Grammy für „New Moon Daughter‘‘ und 2009 einen weiteren für „Loverly‘‘.
Mit Interpretationen von Van „The Man‘‘ Morrisons „Tupelo Honey“‘ und Klassikern wie „I Can’t Stand The Rain‘‘ hat sie sich bereits unsterblich gemacht. Mit Billie Holiday’s „All of me“ lässt sie die große Dame des Jazz scheinbar mühelos wieder aufleben.
Alles in allem bleibt ein Konzert von Cassandra Wilson ein unvergessliches Erlebnis.