5. ELBJAZZ Festival
Pünktlich zum Festival-Start hatte es die Sonne geschafft: Die Regenwolken verzogen sich und der Freitagabend bot schönstes Open-Air-Konzert-Wetter. Auch der Sonnabend war tagsüber sehr schön, bis am Abend ein plötzliches Unwetter zu sogar zu Konzert-Verschiebungen führte und der Barkassendienst eine kurze Zeit zum Erliegen kam. Aber letztendlich konnten alle Konzerte stattfinden und so wurde auch das 5. ELBJAZZ Festival zu einem unvergesslichen Erlebnis für die 15.000 Besucher. Das spontan eingeführte Regenschirm-Sharing machte das diesjährige Festival dann auch noch zu einem kommunikativen Event.
Passend dazu celebrierte Dianne Reeves bei ihrem zweiten Auftritt am Samstag in der Maschinenbauhalle “Stormy Weather”, als die ersten Regentropfen herunterkamen.
Mehr als 60 Konzerte auf 10 Locations gab es im Jubiläumsjahr. Im Zentrum stand natürlich wieder das Werftgelände von Blohm & Voss mit zwei Freilicht-Bühnen und der Maschinenbauhalle, das über einen Barkassendienst, Shuffle-Busse oder den alten Elbtunnel erreicht werden konnte.
Die Konzerte von Dianne Reeves und Grgeory Porter auf der Hauptbühne bei Blohm & Voss begrüßte die im benachbarten Dock liegende Queen Elizabeth 2 sogar mit einem Schiffhupen Konzert ein.
Hugh Masekela soggte am Nachmittag auf der Hauptbühne für Stimmung. Der südafrikanische Musiker brachte seine soulige Stimme, sein Flügelhorn, sein neues Album Playing @ Work und viel Herzenswärme mit.
Das Debüt des finnischen Saxofonisten Timo Lassy mit seiner grandiosen Band sorgte für eine sagenhafte Soul-Jazz-Party vor der Hauptbühne.
Der Poet und Performer Anthony Joseph bot am späten Abend eine Performance aus dramaturgischem Sprechgesang und treibenden Afrobeats mit Treibenden Funk-Elementen.Der Musiker aus Trinidad/Tobago stellte sein neues Album „Time“ vor.
Auf der Bühne am Helgen hatte Weltklasse-Perkussionistin und ehemalige Miles-Davis-Mitstreiterin Marilyn Mazur sich unter dem Namen “Spirit Cave” einige der besten und wagemutigsten Musiker Norwegens geladen.
Am Sonnabend begeisterte dort Elizabeth Shepherd zusammen mit den JazzCotech Danzers um Perry Louis.
Auf dem Elbphilharmonie Vorplatz, der allen zugänglich war, spielten wie jedes jahr Studierende der Hochschule für Musik und Theater (HfMT). Dieses Jahr gab es mit Curtis Stigers auch wieder einen besonderen Gast. Mit seinen Songs ließ er die Herzen der Damenwelt schmelzen.
Auch der Schaufelraddampfer Louisiana Star war erstmalig dabei und die MS Stubnitz legte wieder für einige Konzerte an. Das Konzert der Newcomerin AMI fand in dieser einzigartigen Kulisse statt. Die 18-jährige Sonwriterin mit ihrer Vorliebe zu Soul, Funk und Reggae füllte das Achterdeck bis zum letzten Platz.
In der intimen Atmosphäre des Kirchnnschiffs der Katharinen Kirche kam die Stimme des blinden Gitarristen Raul Midón zu nächtlicher Stunde besonders zur Geltung. Den percussiven Spielstil auf der Gitarre hob er noch mit gleichzeitig gespielten Bongos hervor.
Absolutes Highlight unter den Kirchenkonzerten war am Freitag der Auftritt des italienischen Pianisten Stefano Bollani, der mit hochvirtuoser Spielkultur oder bei einem haarsträubenden Medley aus vom Publikum gewünschten Songs zu nächtlicher Stunde bereits am Freitag begeisterte.
Der mojo club bot an beiden Abenden eine Verlängerung der musikalischen Kost bis in die frühen Morgenstunden.