Robert Glatzel bleibt beim HSV
Top-Stürmer und Ludovit Reis lassen Termin für Ausstiegsklausel verstreichen
Bis zum 15. Juni hatten Robert Glatzel und Ludovit Reis Zeit, die Ausstiegsklausel für einen Wechsel in die Fußball Bundesliga zu ziehen. Beide Leistungsträger ließen den Termin verstreichen und stehen voraussichtlich auch in der kommenden Saison für den Hamburger SV auf dem Rasen. Besonders Glatzel hatte nach dem Gewinn der Torjäger-Kanone mit 22 Saisontreffern Begehrlichkeiten geweckt und war für eine festgeschriebene Summe von 2,3 Millionen Euro zu haben. Die Aussicht, in der Bundesliga spielen zu können hatten auch bei dem 30-Jährigen Zweifel aufgerufen. Aber er hat sich wie bereits in den Vorjahren für den Verbleib an der Elbe entschieden.
Dabei schien besonders die Gespräche mit dem neuen Sportvorstand Stefan Kuntz und Trainer Steffen Baumgart eine entscheidende Rolle gespielt zu haben: „Der HSV, die Fans und Hamburg bedeuten mir sehr viel, das habe ich mehrfach erwähnt. Trotzdem habe ich nach der Saison gesagt, dass ich mir über meine Zukunft Gedanken machen und das Gespräch mit den Verantwortlichen suchen werde. Dieser Austausch war sehr intensiv, wertschätzend und gut“, so Glatzel in den Sozialen Medien.
Der vergebliche sechste Anlauf des HSV, den Aufstieg in die Bundesliga zu schaffen, hatten ihn zögern lassen. Eine wichtige Rolle für seinen Verbleib hat wohl auch seine Familie gespielt, die sich an der Elbe dem Vernehmen nach sehr wohl fühlt. Der gebürtige Münchner wechselte 2021 von Cardiff City zum Hamburger SV und erzielte in 113 Pflichtspielen für die Hamburger 69 Tore.
Schulterverletzung bringt Ludovit Reis aus dem Tritt
Bei Ludovit Reis ist der Fall komplizierter. Der gebürtige Niederländer avancierte nach seinem Wechsel von der 2. Mannschaft des FC Barcelona zum Hamburger SV 2021 schnell zum Führungsspieler und trug in der vergangenen Saison die Kapitänsbinde. Er hatte in der Vorsaison beim VfL Osnabrück Zweitliga Erfahrung gesammelt. Seine festgeschriebene Ausstiegsklausel lag wohl bei rund 6 Millionen Euro. Eine Schulterverletzung hatte ihn in der vergangenen Saison aus dem Tritt gebracht. So kam der 24-jährige Mittelfeldspieler schwer in die Saison. Nachdem er dann im Heimspiel gegen Greuther Fürth nach einem Rempler auf einen nahe am Spielfeldrand stehenden Wasserkasten gefallen war, musste er sich einer Schulteroperation unterziehen.
In der Rückrunde kam der U21 Nationalspieler der Niederlande wieder zum Einsatz, musste unter Trainer Steffen Baumgart nach dem Ausfall von Ignace van der Brempt häufig auf der Rechtsverteidiger-Position aushelfen. So ist die Saison für Reis mehr als unglücklich verlaufen. Ein Wechsel ist nicht ausgeschlossen.
Fotos: © Beate Eckert-Kraft – www.imajix.de