Gedenkort für Kinder des Bullenhuser Damm eingeweiht
Schüler des Brecht-Schule entwickeln Mahnmal
Im Rahmen der Gedenkfeier zum internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust haben Schülerinnen und Schüler der Brecht-Schule gemeinsam mit Vertretern und Vertreterinnen christlicher, islamischer und jüdischer Religionsgemeinschaften vor dem Altbau der Brecht-Schule ein Mahnmal eingeweiht. Der Gedenkort erinnert an die von der SS ermordeten Kinder vom Bullenhuser Damm.
Projekt mit Margot-Friedländer-Preis ausgezeichnet
Das Mahnmal zeigt lebensgroße Silhuetten von Kinderfiguren. Zwei Kinder sind spielend dargestellt, das dritte steht mit gesenktem Kopf ausgeschnitten daneben. Die Schüler haben den Gedenkort gemeinsam mit dem Bildhauer Ulf Petersen in ihrer Vielfalt-AG entwickelt und ihre Ideen auf Pappe übertragen. Besucher können über einen QR-Code Informationen zu den Kindern vom Bullenhuser Damm abrufen.
Das Projekt war entstanden, nachdem die Schülerinnen und Schüler der Brecht-Schule vor zwei Jahren als Peer-Guides durch eine Wanderausstellung zu dem Thema geleitet hatten. Ein Team von 7 Schülern hatte sich in ihrer Freizeit weiterhin mit der Umsetzung des Projekts beschäftigt. Für ihr Engagement wurden sie im September 2023 in Berlin von der Staatsministerin für Kultur und Medien, Claudia Roth, und Margot Friedländer persönlich der Margot-Friedländer-Preis ausgezeichnet.
Die Kinder vom Bullenhuser Damm
In der Nacht zum 21. April 1945 haben Angehörige der SS im Keller des ehemaligen Schulgebäudes am Bullenhuser Damm 20 jüdische Kinder Kinder und 28 erwachsene Häftlinge ermordet. Vor ihrer Ermordung wurden die Kinder zu pseudomedizinischen Versuchen im KZ Neuengamme missbraucht. Heute ist die Gedenkstätte Bullenhuser Damm Teil der Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte zur Erinnerung an die Opfer der NS-Verbrechen.
„Den ermordeten Kindern setzt die Brecht-Schule heute ein Denkmal, das alle Schülerinnen und Schüler, alle Lehrerinnen und Lehrer auf dem Weg ins Schulgebäude täglich daran erinnert, sich stark zu machen gegen jede Form der Ausgrenzung und Diskriminierung, gegen Rassismus und Antisemitismus. An der Brecht-Schule wird Vielfalt großgeschrieben: Auf beispielhafte Weise zeigt sie, wie wichtig gegenseitiger Respekt und Akzeptanz sind, und wie eine solidarische Kultur und weltanschauliche Vielfalt zivilgesellschaftliches Engagement fördert“, sagt Gleichstellungssenatorin Katharina Fegebank.
Urheberrechtshinweis: Die Fotos wurden uns von der Pressestelle des Senats zur Verfügung gestellt.