Hamburg und MSC vereinbaren langfristige strategische Partnerschaft
Hamburg behält Mehrheit an HHLA
Der Hamburger Hafen ist das Aushängeschild der Hansestadt und Anziehungspunkt für Touristen. Als drittgrößter Hafen Europas ist er auch ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für die Stadt. Für einen Binnenhafen mit 8,82 Millionen TEU Umschlag wird es immer schwieriger, mit Häfen wie Rotterdam (13,74 Mio TEU) oder Antwerpen (10,45 Mio TEU ) Schritt zu halten. Die Hafen und Logistik Aktiengesellschaft (HHLA) regelt die Bereiche Hafenumschlag, Container- und Transportlogistik. Um eine kapitalkräftige Grundlage für eine zukunftsfähige Weiterentwicklung der HHLA und des gesamten Hamburger Hafens zu schaffen, hat die Stadt mit der MSC Mediterranean Shipping Company eine strategische Partnerschaft vereinbart. Dabei beabsichtigt MSC, einen Anteil von 49,9% zu erwerben. Die Hansestadt soll eine Mehrheit von 50,1 Prozent behalten.
MSC garantiert Mindestvolumen für Container-Umschlag
Die Partnerschaft ist auf unbestimmte Zeit angelegt, soll aber in frühestens 40 Jahren kündbar sein. Derzeit hält Hamburg 69% der Anteile an der HHLA. MSC wird ein Kaufangebot für alle derzeit frei gehandelten Aktien unterbreiten und veröffentlichte gestern die Ankündigung für ein Übernahmeangebot zum Preis von 16,75 Euro je Aktie. Im Gegenzug wird MSC seinen Warenumschlag an den HHLA-Terminals ab dem Jahr 2025 schrittweise erheblich ausbauen und garantiert ab 2031 ein Mindestvolumen von 1.000.000 TEU pro Jahr. Zudem wird das Unternehmen seine Deutschlandzentrale in Hamburg errichten.
HHLA wird Joint Venture
Die HHLA soll künftig als Joint Venture geführt werden. Das ist ein Gemeinschaftsunternehmen, das von zwei unabhängigen Firmen geführt wird. Die HHLA betreibt neben den Terminals im Hamburger Hafen auch Containerterminals in Odessa, Talinn und Triest und hat ihre Aktivitäten auf ein weitgespanntes Netzwerk von Hinterlandverbindungen und Schienentransportwegen mit der HHLA-Tochterfirma METRANS ausgeweitet. Die Reederei MSC betreibt global eine Flotte von 760 Schiffen. Derzeit setzt das Unternehmen mit mehr als 90 Schiffsneubauten innerhalb der nächsten drei Jahre umfassende Modernisierungsvorhaben im Bereich der kraftstoffeffizienten Schiffsantriebstechnologie um.
„Die Stadt Hamburg und MSC sind seit Jahrzehnten eng verbunden. Diese langjährige Partnerschaft bauen wir mit der heutigen Vereinbarung aus und binden Hamburg und den deutschen Markt noch stärker als bisher in unser globales Schifffahrtsnetzwerk und die zahlreichen bestehenden Intermodalverbindungen in ganz Europa ein. Mit dieser Partnerschaft erweitern wir die Reichweite von MSC und eröffnen Hamburg und Deutschland zugleich weitere Handelspotenziale“, sagt Soren Toft, CEO der MSC.
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