Baskets Bonn gnadenlos effizient gegen Towers Hamburg
T. J. Shorts Show bei Rückkehr in alte Heimat
Die Veolia Towers Hamburg haben im Spiel gegen die noch ungeschlagenen Telekom Baskets Bonn ihre Grenzen aufgezeigt bekommen. Mit 72:101 (52:83 38:53 18:25) unterlagen die Hamburger im mit 3400 Zuschauern ausverkauften Wilhelmsburger InselPark dem gnadenlos effizient aufspielenden Tabellenführer. Dabei drehte Ex-Tower T. J. Shorts in seiner alten Heimat auf und war mit 24 Punkten und 6 Assists der Top-Scorer. Der neue Bonner Point Guard lieferte sich packende Duelle mit Kendale McCullum, war aber kaum in seiner Spielfreude zu bremsen. Die ging den „Türmen“ zeitweise verloren, aber die Mannschaft bäumte sich bis zuletzt gegen die deutliche Niederlage auf.
Baskets Bonn legen vor
Nach der Länderspielpause zeigten sich beide Teams zu Beginn des Spiels wach und boten ein schnelles Spiel mit guten Szenen auf beiden Seiten. Dann schleichen sich bei den Towers Hamburg einige Fehler im Abschluss ein, die die Gäste aus Bonn mit einem 9:0 Lauf zum Ausbau der Führung auf zeitweise 10 Punkte nutzen. Ziga Samar (4 Punkte, 3 Assists) und Jonas „WoBo“ Wohlfahrt-Bottermann (10 Punkte, 4 Offensiv-Rebounds, 1 Defensiv-Rebound) verkürzen den Vorsprung noch vor der Pause. „WoBo“ ist es auch, der zu Beginn des zweiten Viertels die ersten Akzente setzt. Nach einem Steal und einem Assist von Kendale McCullum (16 Punkte, 5 Assists, 3 Steals) bringt er die Towers auf 22:25 heran. Aber T. J. Shorts, Collin Malcolm (16 Punkte, 9 Rebounds) und Leon Kratzer (18 Punkte, 7 Rebounds) bauen den Vorsprung mit einem 11:0 Lauf – darunter drei 3er – bis zur 14. Minute auf 13 Punkte aus. Mit ihrer Effizienz nehmen die Baskets den Hamburgern den Wind aus den Segeln, die nun phasenweise die Schultern hängen lassen.
Towers Hamburg bäumen sich noch einmal auf
Bonn verwandelt 100 Prozent seiner Freiwürfe, 62 Prozent seiner 3er und 71 Prozent seiner 2-Punkt-Würfe. Die Veolia Towers liegen in der Statistik mit bei der Anzahl der Rebounds (30:25) vorn, von denen 12 Rebounds in der Offensive geholt werden. Bis zum Ende des dritten Viertels liegt der Tabellenführer mit 31 Punkten vorn. Im Schlussviertel bäumen sich die Gastgeber noch einmal auf und verkürzen den Rückstand bis zur 34. Minute auf 65:85. Aber Bonn ist heute zu stark und lässt am Ende wenig zu. Bonns Head Coach Tuomas Iisalo nimmt sogar 1,2 Sekunden vor dem Ende der Partie bei Ballbesitz der Hamburger noch eine Auszeit, um einen Treffer zu verhindern.
„Das Spiel gibt genau die Kräfteverhältnisse der beiden Teams wieder. Mir gefällt nicht die Art und Weise, wie wir uns heute verkauft haben. Wir hätten nicht 30 Punkte schlechter sein müssen“, sagt Towers-Coach Raoul Korner und spricht von einem Realitätscheck. Tuomas Iisalo sagt über das nahezu perfekte Spiel seiner Mannschaft: „Wir haben unser Team zu Saisonbeginn gut ergänzt. Wir hatten letzte Saison schon ein gutes Team. Für uns war es wichtig, zu Beginn der Saison stark zu sein.“
Nach dem Spiel ist vor dem Spiel
Die Towers Hamburg haben gegen einen scheinbar übermächtigen Gegner Lehrgeld bezahlt und stehen nun mit vier Siegen und drei Niederlagen auf dem 8. Tabellenplatz. Jetzt heißt es, das Spiel schnell zu verarbeiten, um am Dienstag im 7DAYS EuroCup gegen die London Lions selbstbewusst aufzutreten. Die konnten bisher nur gegen Dolomiti Trento gewinnen, während die Hamburger bereits zwei Siege auf dem Konto haben. In der Liga liegen die Lions mit sieben Siegen auf dem 2. Tabellenplatz.
Fotos: © Beate Eckert-Kraft – www.imajix.de