Das Hamburger Rathaus feiert 125-jähriges Jubiläum
Sechster Sitz der Hamburger Bürgerschaft und des Senats
Am 26. Oktober 1897 wurde das Hamburger Rathaus nach einer Bauzeit von elf Jahren fertiggestellt. Es ist seitdem Sitz der Hamburger Bürgerschaft und des Senats. In diesem Jahr feiert das sechste Rathaus der Stadtgeschichte 125-jähriges Jubiläum. Vom 21. bis 27. Oktober feiert die Stadt unter dem Motto Ein Haus für alle den Geburtstag mit Führungen, Ausstellungen und einem Tag der Offenen Tür. Weitere Veranstaltungen werfen einen Blick aus unterschiedlichen Perspektiven auf die Geschichte des auf 4000 Eichenpfählen errichteten Hauses.
Da das Fundament des Rathauses auf einem sumpfigen Untergrund liegt, wurden 4000 Eichenpfähle in den Boden eingelassen, die das Fundament tragen. Den Entwurf für den aus einem Materialmix aus Sandstein und Granit bestehenden Bau plante eine Architektengemeinschaft unter der Leitung von Martin Haller. Das Gebäude ist dem Stil der deutschen und italienischen Renaissance nachempfunden. Mit seinem 112 Meter hohen Turm und dem Kupferdach ist es an der Binnenalster ein Blickfang. Zum 100. Geburtstag 1997 wurde das Gebäude umfangreich saniert. Das Hamburger Rathaus hat 647 Räume, die mit großzügigen Wandgemälden ausgestattet sind. Zahlreiche Motive beschreiben die Geschichte der Hansestadt als Handelszentrum.
Das Matthiae-Mahl
Neben zahlreichen Bürgerempfängen findet jährlich am 24. Februar das Matthiae-Mahl statt, zu dem Ehrengäste aus aller Welt kommen. Der Brauch, Vertreter der freundlich gesonnenen Mächte zu einem Festmahl am Matthiae-Tag einzuladen wurde erstmals 1356 gepflegt. In den vergangenen Jahren waren die Bundeskanzlerin a.D. Angela Merkel, der britische Premierminister James Cameron, der kanadische Premierminister Justin Trudeau Bundespräsident Dr. Frank-Walter Steinmeier, Joschka Fischer und der Präsident der EU-Kommission Jean-Claude Juncker zum Festmahl gekommen.
Das Hamburger Rathaus in der Gegenwart
Aber nicht nur die 125-jährige Geschichte sorgt für Highlights im Hamburger Rathaus. Auch in der Gegenwart nimmt das Haus einen zentralen gesellschaftlichen Rahmen ein. Der Dirigent Christoph von Dohnany erhielt hier die Brahms-Medaille, ebenso, wie Udo Lindenberg die Ehrenbürger-Würde. Uwe Seeler verlieh hier den Preis für die Uwe-Seeler-Stiftung. Unter dem Motto Bitte wenden sprach der Historiker Christopher Clark über Wendezeiten in der deutschen Geschichte. Der Hamburger Regisseur Fatih Akin und Diane Kruger haben sich zur Deutschland-Premiere des Films Aus dem Nichts ins Goldene Buch der Stadt eingetragen.
Das Rathaus als Versammlungsort
Der vor dem Rathaus gelegene Platz ist auch für die Menschen der Stadt zu einem zentralen Ort geworden. 1962 kamen auf dem Platz mehr als 100.000 Menschen zusammen, um der Flutopfer zu gedenken. 1983 protestierten auf dem Rathausmarkt 400.000 Menschen gegen die Nachrüstung.
Veranstaltungen und Führungen zum Jubiläum
Um viele Perspektiven aufzuzeigen, gibt es am Sonntag, dem 23. Oktober einen Tag der Offenen Tür. Am Montag eröffnen Bürgermeister Dr. Peter Tschentscher und Bürgerschaftspräsidentin Carola Feit die Ausstellung Ein Haus für alle. Sie besteht aus 125 Geschichten, mit denen Bürger das Rathaus sehen.