878 Millionen Euro für die Förderung von Quantentechnologien
DLR soll Forschung und Wirtschaft zusammenbringen
Mit der Allianz des Know How aus der Forschung mit der Wirtschaftskraft der Industrie hat die Stadt Hamburg erste Schritte eingeleitet, die anstehenden technologischen Herausforderungen zu bewältigen und damit die Zukunftsfähigkeit der Stadt im Sinne einer Innovations- und Technologiepolitik sicherzustellen. Mit der Förderung der Quantentechnologie durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) ist nun ein weiterer Baustein hinzu gekommen. Demnach stellt das Ministerium in kommenden vier Jahren Mittel in Höhe von von 878 Millionen Euro für die Förderung der Quantentechnologien und das Quantencomputing zur Verfügung. Damit wird das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) unterstützt, ein Konsortium mit Partnern aus Industrie, Start-ups und Forschung aufzubauen.
Das Besondere an der Quantentechnologie ist die Berechnung in Qubits, mit denen sich die Rechenleistung erheblich vergrößert verglichen mit herkömmlichen Computersystemen. Dadurch sind komplexere Rechenoperationen möglich, die laut Fraunhofer Institut unter anderem bei der Entwicklung von Lithium-Ionen-Batterien oder Windturbinen zum Tragen kommen.
Universität Hamburg und TUHH als Vorreiter in der Forschung
Mit dem Zentrum für Optische Quantentechnologien (ZOQ) an der Universität Hamburg (UHH) und dem Institut für Laserphysik (ILP) gehört die Hansestadt bereits zu den weltweit führenden Standorten im Bereich der Quantentechnologien. Durch die Vernetzung von Projekten zur Quantensimulation, zur Quantensensorik sowie Machine-Learning und Quantum-Machine-Learning hat sich die UHH eine herausragende Expertise vor allem im Bereich Quantencomputer-Hardware erarbeitet. Die Technische Universität (TU) Hamburg bindet die Thematik eher über die fachübergreifende Anwendung in den Ingenieurswissenschaften in Form Digitaler Modellierung sowie der Optimierung und Simulation verschiedener Prozesse ein.
Mit dem global agierenden Industrieunternehmen NXP Semiconductors verfügt die Hansestadt zudem über einen Standort mit der Erfahrung in Hard- und Softwareentwicklung für die Forschung und Entwicklung von Quantencomputertechnologie. Das in Lokstedt ansässige Zentrum für Security- und Kryptografie-Evaluation bringt eine führende Expertise für Quanten-Hacking-sichere Verschlüsselung mit. Zudem bringt NXP eine langjährige Erfahrung in der Entwicklung von Halbleitern ein.
„Quantencomputing ist ein vielversprechender und spannender Ansatz, um komplexe technische Problemstellungen zu lösen und damit die gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit anzugehen. An der TU Hamburg wollen wir gemeinsam mit Partnern aus Wissenschaft und Wirtschaft die dafür notwendigen Methoden und Verfahren entwickeln. Gleichzeitig können wir mit unserer Mikrosystemtechnik und integrierten Photonik einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung eines Quantum Computers am Wissenschaftsstandort Hamburg leisten“, sagt Prof. Dr. Andreas Timm-Giel, Präsident der Technischen Universität Hamburg.
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