Wasserstoffproduktion am Kraftwerk Moorburg
Elektrolyseur mit 100 Megawatt Leistung
Im Dezember 2020 erhielt das Kraftwerk Moorburg einen Zuschlag in der Auktion zum bundesweiten Steinkohleausstieg. Nun haben die Unternehmen Shell, Mitsubishi Heavy Industries (MHI), Vattenfall sowie die kommunale Wärme Hamburg eine Absichtserklärung unterzeichnet, das Kraftwerk in Moorburg zukünftig für die Produktion von Wasserstoff zu nutzen. Dabei soll der Wasserstoff aus Wind- und Solarkraft in speicherbare Energie umgewandelt werden. Mit der Entwicklung eines Elektrolyseurs mit 100 Megawatt Leistung soll der Standort zukünftig zu einem Greem Energy Hub werden.
Für die Umsetzung wollen die Partner Fördermittel im Rahmen des EU-Programms „Important Projects of Common European Interest“ (IPCEI) beantragen. Da das Kohlekraftwerk Moorburg bereits sowohl an das nationale 380.000 Volt Übertragungsnetz als auch an das 110.000 Volt-Netz der Stadt Hamburg angebunden ist, bietet es ideale Voraussetzungen. Zudem ist der Standort auch für Überseeschiffe erreichbar. Zudem plant die städtische Gasnetzgesellschaft die Anbindung an den Hafen zu nutzen und binnen zehn Jahren dort ein Wasserstoffnetz auszubauen.
Wasserstoff-Wertschöpfungskette durch Hafen-Anbindung
Die zahlreichen Nutzungsmöglichkeiten für regenerative Energien im Umfeld sind bestens geeignet, durch eine gezielte Verteil-Infrastruktur eine Wasserstoff-Wertschöpfungskette – von der Erzeugung über die Speicherung und den Transport hin zur konkreten Anwendung in den unterschiedlichen Sektoren – vor Ort abzubilden.
„Am Standort Moorburg wollen wir mit erfahrenen Partnern aus der Wirtschaft grünen Wasserstoff im großen Maßstab erzeugen und gleichzeitig dort einen Green Energy Hub für klimafreundliche Energie aufbauen. Das sind ehrgeizige Pläne, die wir jetzt mit Leben füllen müssen. Hier liegt ein großer Hebel zur Erreichung unserer Klimaziele. Das Gasleitungsnetz im Hafen und rund um Moorburg wird ab sofort ausgebaut für Wasserstoff, um Industrie und große Betriebe zu beliefern. Der Startschuss in die Wasserstoffzukunft ist gefallen, Hamburg will und wird hier vorn dabei sein. Der Hamburger Senat unterstützt dies und die öffentlichen Unternehmen der Stadt spielen hierbei eine maßgebliche Rolle“, sagt Umweltsenator Jens Kerstan.
Bisher steht noch eine Entscheidung des Übertragungsnetzbetreibers über die Systemrelevanz der Anlage aus. Sie wird für März 2021 erwartet.
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