FabCity Hamburg setzt auf Innovation in der Produktion
Einsatz moderner Fertigungstechniken in der Produktentwicklung
Mit dem Anschluss an das globale FabCity Netzwerk will Hamburg gerade im Hinblick auf die Stabilisierung der Wirtschaft im Zuge der Corona-Krise einen Schwerpunkt auf Innovation setzen und in Zukunft das Potenzial digitaler Fertigungsmethoden besser nutzen. Mit Fertigungstechnologien wie 3D-Druckern und CNC-Fräsen kann von Möbeln über Drohnen bis hin zu ganzen Häusern inzwischen nahezu alles hergestellt werden. Durch eine lokale Produktion von physischen Gütern ergeben sich große Potentiale im Sinne der Nachhaltigkeit.
Das Konzept der FabCity baut auf der Fab Lab-Bewegung, bei der in offenen Werkstätten mit Hilfe moderner Fertigungstechniken von der Entwicklung eines Produkts bis zur Herstellung physischer Prototypen oder des Endproduktsalles digital umgesetzt wird. Über das Internet kann das Produktdesign gemeinsam mit Nutzern entwickelt lokal angepasst werden. Die Herstellung findet dann möglichst nahe am Ort des Bedarfs statt. Hamburg will den Ausbau solcher Werkstätten fördern und damit den Zugang für StartUps erleichtern.
OpenLab am Laboratorium für Fertigungstechnik
Initiator der Bewerbung als FabCity ist das Laboratorium für Fertigungstechnik an der Helmut-Schmidt-Universität und schafft mit dem OpenLab in Hamburg-Wandsbek einen Zugang zu den nötigen Produktionstechnologien. Das Laboratorium Fertigungstechnik (LaFT), integriert das OpenLab in die laufende Lehre und ermöglicht Studierenden aus allen Disziplinen neuere technologische Entwicklungen kennenzulernen und zu erforschen. Das Hardware-Konzept beruht auf dem Open-Source-Ansatz, der quelloffenen Bereitstellung aller relevanter Produktinformationen beinhaltet.
Initiator Dr.-Ing. Tobias Redlich hebt die Demokratisierung der Produktionsmittel hervor: „Den Open Source Hardware-Ansatz nutzen wir auch in unserem universitätseigenen OpenLab. Dabei handelt es sich um ein Fab Lab, welches wir zukünftig mit Open Source-Fertigungsmaschinen ausstatten wollen. Wir arbeiten an einem frei verfügbaren Lab-Starter-Kit, das die vollständige Dokumentation zu wesentlichen Maschinen für die üblichen Bearbeitungsaufgaben in einer Fab Lab-Umgebung abdeckt, z. B. 3D-Drucker, Laser Cutter, CNC-Fräsen. Hierdurch entsteht das große Potenzial, dass sich weitere OpenLabs selbst replizieren und somit eine maximale Skalierbarkeit bei minimalen Kosten erreicht wird. Im Sinne einer Demokratisierung der Produktion ist das sowohl für die Stadt Hamburg interessant, aber eben auch für alle anderen FabCities weltweit.“
„Die Chancen, die sich für Hamburg aus einer gezielten Förderung von Fab Labs ergeben, sind vielfältig. Ökonomisch wird es durch die Verbreitung von und den Zugang zu digitalen Produktionstechnologien wie z. B. 3D-Druck sowie des Wissens, diese zu bedienen, für fertigende Unternehmen attraktiver, sich in Hamburg anzusiedeln“, sagt Senator Michael Westhagemann..