Kraftwerk Wedel reduziert Kohleverbrennung
Power-to-Heat-Anlage wandelt ab 2023 Windstrom in Wärme
Der Aufsichtsrat der Wärme Hamburg GmbH hat eine Verlagerung der Wärmeerzeuger Gas beschlossen, um die Kohleverbrennung im Kraftwerk Wedel zu reduzieren. Im Rahmen einer freiwilligen Selbstverpflichtung soll die Verbrennung von Kohle sofort um 20 Prozent, ab 2023 jährlich sogar um 30 Prozent reduziert werden. Das entspricht pro Jahr einer Reduktion von 150.000 Tonnen Kohle.
Die Verlagerung auf Gas ist aber nur der erste Schritt zu saubererer Wärmeversorgung. Eine 80 Megawatt Power-to-Heat-Anlage am Standort Wedel soll ab der Heizperiode 2022/2023 die Kohle vollständig verdrängen, indem sie Windstrom in Wärme umwandelt. Die Umstellung während der Restlaufzeit des Heizkraftwerks reduziert auch die CO2-Emissionen in erheblichem Umfang.
„Die Reduzierung der Kohlemenge in Wedel ist ein erster wichtiger Schritt hin zum Kohleausstieg in der Wärme bis spätestens 2030. Dieser Schritt zeigt erneut, dass die Rekommunalisierung der Energienetze und der Wärme ein voller Erfolg ist und Spielräume für den Klimaschutz eröffnet“, sagt Umweltsenator Jens Kerstan. Auf Dauer soll der Energiepark Hafen das heutige Kohlekraftwerk in Wedel zu einem großen Teil durch klimaneutrale Wärme ersetzen. Das soll mit einem Mix aus Wärmepumpen, industrieller Abwärme oder Müllverwertung passieren.
„Mit der Kohlereduktion setzen wir ein Zeichen. Wir zeigen, dass wir es ernst meinen mit dem Klimaschutz und der Wärmewende. Unser kommunales Unternehmen verzichtet auf Einnahmen und leistet einen Beitrag zur CO2-Reduktion und zur Wärmewende, der sowohl Hamburg als auch Schleswig-Holstein bei der Erreichung der Klimaziele hilft“, so Kerstan.