Planetarium wird 90
Jubiläumsprogramm zunächst online
Am 30. April 1930 feierte das Planetarium in dem ursprünglich als Wasserturmgeplanten Gebäude im Hamburger Stadtpark Eröffnung. Seitdem bietet es Besuchern virtuelle Besuche in die Welt des Kosmos. Nach umfangreichen Modernisierungsarbeiten im Jahr 2017 ist das Planetarium ist das erste Sternentheater weltweit, in dem ein immersives 3D-Bild mit 3D-Sound ein eindrucksvolle visuelles Erlebnis schafft. Heute feiert es seinen 90. Geburtstag. Da das Gebäude noch wegen der Corona-Pandemie für den Publikumsverkehr geschlossen ist, finden die Jubiläumsveranstaltungen zunächst online statt.
Sobald das Planetarium wieder öffnen kann, sind dann ein Sommerfestival mit zahlreichen Gastauftritten von Künstlerinnen und Künstlern sowie Gastspiele ausgewählter Planetariumsprogramme aus aller Welt zum Jubiläum geplant. „Gerade in unruhigen und besorgniserregenden Zeiten kann uns der Blick in die Sterne Zuversicht geben. Die kosmische Perspektive auf unsere Welt, wie sie hier erlebbar wird, stärkt unser Wir-Gefühl und damit den Zusammenhalt, den wir jetzt brauchen. Und so sehen wir dem ‚90. Geburtstag‘ unseres Sternentheaters mit Vorfreude entgegen“, sagt Prof. Kraupe, der seit 2000 das Planetarium leitet.
Eröffnet wurde das Haus mit der Ausstellung „Bildersammlung zur Geschichte von Sternglaube und Sternkunde“ des deutsch-jüdischen Kunsthistorikers Aby Warburg. Mit der Bildersammlung wollte er erklären, wie die Menschen im Lauf der Geschichte die Bewegung der Gestirne wahrgenommen und erklärt haben.
Ein Kurs, den auch der heutige Leiter als Vermächtnis sieht. „Unser Planetarium ist ein facettenreiches Sternentheater – eine lebendige Begegnungsstätte von Kunst, Kultur, Wissenschaft und Natur, die Herz und Verstand, Emotion und Intellekt anspricht. Sie ist ein einzigartiger Denkraum, der den Menschen und das Menschliche im unendlich großen Raum und im Meer der Zeit verorten hilft“, sagt Kraupe.
Mit den zahlreichen Umbauarbeiten hat sich das Planetarium zu einer Begegnungsstätte zwischen Kunst und Wissenschaft entwickelt. In dem durch den durch die Durchbrüche des Fundaments im Rahmen einer umfangreichen, denkmalgerechten Sanierung 2017 bietet das heutige Foyer einen freien Blick auf das von Dorothea Maetzel-Johannsen konzipierte und von Heinrich Groth 1930 ausgeführte Deckengemälde mit der mythologischen Darstellung der Sternbilder.