ELBJAZZ 2020: Urban Jazz trifft Moderne
Überschreiten von Genres ist Programm
Das ELBJAZZ Fetsival wird auch in seinem 10. Jahr nicht alt. Wie jedes Jahr Jahr haben die Veranstalter einige Überraschungen parat. Dabei ist das Überschreiten von Genregrenzen Programm: Moderne trifft auf jungen, wilden Urban Jazz. Mit BadBadNotGood, Odissee & Bad Company, Wolfgang Haffner, Chris Botti, Bobby Rausch und Fazer haben weitere Künstler ihre Teilnahme bestätigt.
Während sich die kanadische Formation BadBadNotGood mit Live-Auftritten in der Vergangenheit eher zurückgehalten hat, ist das Quartett auf dem ELBJAZZ Festival 2020 live zu sehen. Nach drei Jahren kehrt das Quartett an die Elbe zurück und stellt dort voraussichtlich sein im Mai erscheinendes Live-Album They are making jazz hip (hop) again vor, das wohl wieder einige überraschende musikalische Wendungen in sich birgt. Mit einem Mix aus elektronischem Fusion Jazz HipHop lässt sich auch die Vorliebe für den legendären Saxophonisten John Coltrane nicht verhehlen.
Soul-Funk mit viel R’n’B-Feeling bringen der Rapper Odissee und seine Begleitband Good Company mit. Ihre Musik geht auf die lange Tradition zurück, Rap mit jazzigen Sounds zu mischen. Bereits vor 50 Jahren nahm Gil Scott Heron mit Percussion und Piano begleitete gesprochene Reime auf. Nicht erst seit Nils Wülkers Zusammenarbeit mit Materia sind HipHop und Urban Jazz untrennbar miteinander verbunden.
Auch die deutschen Nachwuchshoffnungen Das „Berlin Underground Music Trio“ Bobby Rausch und die sanften Münchner Afrobeat-Jazzer von Fazer stehen beim diesjährigen ELBJAZZ auf der Bühne.
Jazz soll Neugierde beim Publikum wecken
Vielleicht nichts für die Jazz-Polizei, aber mit diesen Stilistiken überschreitenden Entwicklungen bleibt der Jazz jung und wird Bestandteil einer Jugendkultur, die sich nicht um Genregrenzen schert. Jeder bringt das mit, was er hat und in der gemeinsamen Kommunikation entsteht die Musik. Dabei wird Jazz nicht als geschlossenes System betrachtet, das nur einigen „Erleuchteten“ vorbehalten ist. „Bezüglich der Programmierung des Festivals steht an vorderster Stelle, Künstler*innen zu präsentieren, denen es auf unnachahmliche Weise gelingt, mit ihrer Musik Neugierde beim Publikum zu wecken“, betont das ELBJAZZ-Team.
Der Trompeter Chris Botti stand schon mit einigen Jazz-Legenden wie Barbara Streisand, Burt Bacharach, Bill Bruford oder Lee Ritenour auf der Bühne. Bekannt wurde der Grammy-Gewinner als Solotrompeter in der Band von Sting bekannt. Inzwischen gehört er mit seinen eigenen Alben zu den meistverkauften Jazzinstrumentalisten in den USA. Mit seiner Trompete, die das gleiche Modell ist, das Miles Davis einst spielte, passt er in große Fußstapfen.
Mit Wolfgang Haffner steht einer der bedeutendsten deutschen Jazz-Drummer auf der ELBJAZZ-Bühne. Der zweifache ECHO Jazz Preisträger ist auch über die Grenzen hinaus bekannt und tourte mit Chaka Khan und der Nils Landgren Funk Unit. Sein technisch brilliantes Spiel ist auf mehr als 400 Alben zu hören. Nachseinen Fünfziger-Jahre-Jazz-Exkursionen von Kind of Cool und der Fusion traditioneller spanischer Musik mit Jazz auf Kind of Spain beschließt er seine Album Trilogie in diesem Jahr mit Kind of Tango.