Hamburg Towers gewinnen Kellerduell
Wilhelmsburger holen wichtige Punkte in Bonn
In einem wahren Krimi haben die Hamburg Towers das weihnachtliche Kellerduell bei den Telekom Baskets Bonn mit 102:90 (67:74, 44:55, 24:27) gewonnen. Dabei lief Heiko Schaffartzik zur Hochform auf und verwandelte bei 23 Punkten allein sechs Distanz-Würfe. Die Towers zeigten vor allem in der Schlussphase, dass sie bereit für den Abstiegskampf sind und erzielten hängten die lange führenden Bonner ab. Mit dem dritten Auswärtssieg lassen die Wilhelmsburger neben dem MBC auch Bonn in der Tabelle hinter sich.
Bonn beginnt stark
Wegen der Brisanz der Begegnung hatte Headcoach Mike Taylor sein Team schon über die Weihnachtstage nach Bonn beordert, wo der Fokus direkt auf der Begegnung gegen den punktgleichen Tabellen-Nachbarn lag. Mit Jorge Gutierrez, Heiko Schaffartzik, Beau Beech, Marvin Ogunsipe und Prince Ibeh stand eine große Formation auf dem Platz, die zunächst den Korb sauber halten sollte. Es kam aber anders. Mit Bojan Subotic hatte Bonn einen Distanz-Schützen, der gleich zweimal ins Schwarze traf. DiLeo verteilte die Bälle wie er wollte und schaffte mit guten Anspielen immer wieder Lücken in der Towers-Abwehr. Aber auch Schaffartzik und Jorge Gutierrez hatten Zielwasser getrunken und hielten ihr Team im Spiel. So ging Bonn mit nur drei Punkten Vorsprung in das zweite Viertel.
Unnötige Ballverluste bringen Towers um den Lohn
Hier verloren die Türme durch zahlreiche unnötige Ballverluste zeitweise den Anschluss, fielen aber als Mannschaft nicht auseinander und kämpften sich immer wieder angetrieben vom neuen Hamburger Top-Scorer Gutiérrez und dem glänzend aufgelegten Schaffartzik an die Gastgeber heran. Die nutzten aber die sich ergebenden Chancen und erhöhten den Vorsprung bis zum Seitenwechsel auf elf Punkte.
Abstiegskrimi nimmt Formen an
im dritten Viertel entwickelte sich ein wahrer Abstiegskrimi, den die Towers klar für sich entschieden. Die Gastgeber zeigten jetzt Nerven und waren nicht mehr so spielstark und abschlusssicher. Die Hamburger Defensive hatte die Baskets jetzt gut im Griff und hatte bei den Rebounds häufig die Nase vorn. Leichte Ballverluste, ließen den mühsam reduzierten Rückstand aber wieder auf sieben Punkte anwachsen.
Hamburg Towers behalten die Nerven
Marvin Ogunsipe eröffnete das Schlussviertel mit einem 4:0 Lauf. Die Bonner zogen zwar noch einmal nach, zeigten jetzt aber deutlich Nerven. Eigentlich waren sie mit PlayOff-Plänen in die Saison gegangen. Nun stecken sie tief im Abstiegskampf. Eine 68 prozentige Freiwurf-Quote sagt viel über die derzeitige Gefühlslage. Als Yanna Franke vier Minuten vor Schluss per 3er mit 82:81 die erste Führung für den Aufsteiger erzielt, ist die Verunsicherung der Gastgeber greifbar. Prince Ibeh verhindert mit seinem fünften Block derweil das erneute Aufbäumen der Baskets. Mit 31 Punkten in den letzten acht Minuten legen sich die Towers nun den Gastgeber zurecht und bringen zwei wichtige Punkte zu Weihnachten mit nach Wilhelmsburg.
So zog Mike Taylor ein positives Fazit: „Das war ein klassisches Abstiegskampf-Duell, in dem beide Mannschaften alles gegeben haben. Bonn hat stark begonnen und uns in der Verteidigung vor große Probleme gestellt. In der zweiten Hälfte hatten wir viel weniger Ballverluste und waren effizienter. Ich bin sehr stolz, wie gut die Jungs unter großem Druck zusammengespielt haben. Entscheidend war letztlich die Defensive im Schlussviertel.“
Das Towers-Jahr ist aber noch nicht beendet. Am Sonntag empfängt der Aufsteiger RASTA Vechta im heimischen InselPark. Hochball ist um 15 Uhr. Das Spiel wird wie immer auch bei Magenta Sport und im Public Viewing im Hamburger Ding, Nobistor 16 übertragen.
Foto: © Beate Eckert-Kraft