Hamburg Towers erkämpfen zweiten Saisonsieg
Hamburger erzwingen ein 97:94 in Braunschweig
Die Hamburg Towers haben mit einem 97:94 (77:76, 58:55, 32:18) ihren zweiten Saisonsieg in der easyCredit BBL erkämpft. In einer bis zur letzten Sekunde intensiven Partie schlugen sie nach sechs Niederlagen in Folge die Löwen Braunschweig vor 4248 Zuschauern in fremder Halle. Yannick Franke lief in der zweiten Hälfte zur Hochform auf und war mit insgesamt 28 Punkten Top-Scorer. Dabei verwandelte er 10 von 11 Freiwürfen.
Beide Teams standen von Beginn an unter Druck. Die Löwen hatten auch einer ungünstigen Spielansetzung geschuldet drei Auswärtsspiele in Folge verloren. Um Tuchfühlung zu den angestrebten PlayOff Plätzen zu halten, wollten sie vor eigenem Publikum endlich wieder einen Sieg einfahren. Die Hamburger waren mit erst einem Sieg auf den letzten Tabellenplatz abgerutscht. Coach Mike Taylor musste auf den für ein Spiel gesperrten Neuzugang Michael Carrera verzichten. Der ließ es nicht nicht nehmen, sein neues Team von der Bank aus mental zu unterstützen und begleitete jede Spielsituation von der Seitenlinie aus. Überhaupt traten die Hamburger auf dem Feld sehr geschlossen auf und bekamen reichlich Unterstützung von der Bank.
Hamburg Towers erwischen einen Traumstart
Nach dem Aufwärtstrend am vergangenen Wochenende war das Team von Headcoach Mike Taylor von der ersten Minute an bereit und engte die Kreise der Braunschweiger Top-Spieler Releford, Jallow, Klepeisz und Eatherton gut ein. Heiko Schaffartzik erwischte einen Sahnetag und legte mit einer Dreierquote von 44,4 Prozent vor allem in den ersten Minuten den Grundstein für ein beeindruckendes erstes Viertel. Zusammen mit Jorge Gutiérrez baute er die Angriffe der Towers konstruktiv auf und traf aus jeder Position. Die Löwen wussten gar nicht wie ihnen geschah. 32:18 hieß es am Ende des ersten Viertels für die Gäste.
Braunschweig kommt besser ins Spiel
Was sich aber in den letzten Spielminuten schon angedeutet hatte, zeigte sich zu Beginn des zweiten Viertels. Hier nahmen die Gastgeber den Kampf besser an und holten innerhalb weniger Minuten den Vorsprung auf. Besonders Karim Jallow hatte sich einiges vorgenommen und präsentierte sich in dieser Phase als treffsicher. Obwohl der Vorsprung bis zur Pause auf drei Punkte zusammenschmolz, brachen die Hamburger nicht ein. Vor allem offensiv fiel ihnen immer etwas ein, sodass sich ein offener Schlagabtausch entwickelte.
Das war zwar für die Zuschauer sehr attraktiv, aber beide Teams legten nach dem Seitenwechsel ihren Fokus stärker auf die Denfensive. Das tat zwar dem Spielfluss etwas Abbruch, aber die Intensität blieb auf hohem Niveau. Mit Eatherton und Klepeisz hatten auf der Seite der Löwen bereits zwei Spieler drei Fouls auf dem Konto. Die häufigen Freiwürfe – in den vergangenen Partien noch ein Schwachpunkt – nutzten die Gäste dieses Mal besser. Bei einer Gesamt-Quote von 75 Prozent zeigten sich insbesondere Beau Beech (3/3), Heiko Schaffartik (3/3), Tevonn Walker (1/1), Jannik Freese (2/2) und Yannick Franke (10/11) nervenstark.
Beide Teams verstärken die Defensive
Der Niederländer Franke hatte sowieso eine Sternstunde erwischt. Nachdem die Gastgeber durch Aleksandar Marelja in der 28. Minute den Ausgleich zum 71:71 erzielten, drohte das Spiel zu kippen. Aber das Team von Mike Taylor kämpfte wie die Löwen und nahm einen knappen Vorsprung von 77:76 mit ins letzte Viertel.
Franke-Show sichert den Sieg
Nach einem 6:0 Lauf der Gastgeber ging Braunschweig erstmals nach dem 2:0 in der ersten Minute wieder in Führung. Aber Franke nahm nun das Spiel der „Türme“ in die Hand und erzielte mit dem Ausgleich zum 80:80 in der 33. Minute wichtige Punkte. Immer wieder kurbelte er das Spiel der Hamburger an und traf aus allen Lagen. Zwar verwandelte er nur zwei seiner sechs Würfe aus der Distanz, die Treffer kamen aber in wichtigen Spielphasen.
Mit der Franke-Power zogen die Gäste drei Minuten vor Ende wieder auf 92:87 davon. Aber mit den fünften Foul von Walker und Ibeh blieben Taxlor nur wenige Spieler für die Rotation in der intensiven Schlussphase. In der mussten hatten sich aber auch Eatherton und Jallow ausgefoult. Trotzdem wahrten sich die Löwen in der letzten Minute noch die Chance auf den Sieg. Beim Stand von 96:94 gab Gutierrez einen bereits unter dem Korb ergatterten Ball wieder aus der Hand. Aber die Hamburg Towers ließen sich den Sieg nicht mehr nehmen. Dem überragenden Yannick Franke blieb es 2,2 Sekunden vor Schluss vorbehalten, mit einem Freiwurf den Endstand herzustellen und noch die letzte Aktion der Braunschweiger zu verteidigen.
Der Aufsteiger hat nun etwas Zeit, den hart erkämpften Sieg zu genießen. Am kommenden Wochenende ist spielfrei, bevor am 22. Dezember mit Alba Berlin der Vizemeister der vergangenen Saison im InselPark aufläuft.