Towers ohne Chance in Ulm
Mike Taylor kassiert klare Niederlage bei Ex-Team
Die Rückkehr an alte Wirkungsstätte hatte sich Headcoach Mike Taylor sicherlich anders vorgestellt. Acht Jahre hatte er den inzwischen etablierten Bundesligisten erfolgreich gecoacht. Nach einem warmen Empfang durch das Publikum gab es aber keine Gastgeschenke. ratiopharm ulm schickte die Hamburg Towers vor 6000 Zuschauern mit einer deutlichen Pleite mit 89:102 (49:86, 32:54, 16:22) nach Hause.
Einbruch nach gutem Towers-Start
Mike Taylor konnte wieder auf seine Abwehr-Klette Tevonn Walker zurückgreifen. Der stand auch gemeinsam mit Yanna Franke, Beau Beech und Prince Ibeh und Jorge Gutierrez in der Starting Five. Die legte auch gut los und führte auch nach sechs Minuten mit 15:7. Nachdem die Towers in den vergangenen Partien gerade in den Anfangsminuten sich wenig präsent zeigten, keimte Hoffnung auf. Aber mit ungeschickten Fouls brachten sich die Hamburger unnötig schnell in Nöte. Mike Taylor musste seine Leader Gutierrez und Prince Ibeh früh wechseln.
Ulm erhöhte den Druck auf die Hamburger Defensive. Das noch nicht gefestigte Team des Aufsteigers zeigte Wirkung und musste einen 0:11-Lauf hinnehmen. So wurde es nichts mit der ersten Führung nach dem ersten Viertel für die Gäste. Mit 16:22 ging es in die Pause.
Ulm setzt Defensive unter Druck
Im zweiten Viertel hatte Ulm zusammen mit dem Publikum Spaß an der Begegnung bekommen und setzte die Hamburger Defensive weiter unter Druck. Ein Korbleger von Justus Hollatz zum 18:37 in der 14. Minute schaffte nur wenig Linderung, denn die Schwaben waren auf den Geschmack gekommen und nahmen die 22-Punkte-Führung mit in die zweite Halbzeit.
Ein Aufbäumen der Towers bleibt aus
Einen Lauf der Hamburger wie in der Begegnung gegen Göttingen am vergangenen Wochenende gab es im dritten Viertel nicht. Dazu war Ulm zu stark. Der etablierte Bundesligist hatte keine Probleme, den 102:69 Sieg unter Dach und Fach zubringen und festigt damit seine Position im gesicherten Mittelfeld.
Der Aufsteiger scheint sich nach acht Spielen in der easyCredit BBL noch nicht als Team gefunden zu haben. Guten Phasen folgen noch zu lange Durststrecken, in denen nichts gelingt. Von den Neuzugängen stellt nur Yanna Franke seine Bundesligatauglichkeit konstant unter Beweis. Jorge Gutierrez braucht noch Zeit, seine angedachte Leaderrolle zu übernehmen.
Coach Mike Taylor bemängelt vor allen die fehlende Disziplin: „Glückwunsch an Ulm für ein dominantes Spiel und einen verdienten Sieg. Wir haben gut angefangen, ehe uns die Foulprobleme, vor allem von Jorge Gutierrez, das Leben erschwert haben. Sobald Ulm den Druck in der Defensive erhöht hat, haben wir nicht gut reagiert und die System-Disziplin vermissen lassen. Dazu hat uns dann die Toughness und Intensität in der Verteidigung gefehlt. Für mich sind das immer wieder die gleichen Probleme. Wir werden aber weiter arbeiten, um das BBLNiveau zu finden.“
Die Hamburg Towers wollen am Sonnabend, dem 30. November vor heimischem Publikum nun endlich ihren ersten Heimsieg einfahren. Leicht wird es wieder nicht, denn auf dem Programm steht mit Bayreuth ebenfalls ein erfahrener Bundesligist.
Fotos: © Beate Eckert-Kraft