Hamburg Towers holen ersten BBL-Sieg
Hart erkämpftes 79:75 in Gießen bringt erste Bundesliga-Punkte
Die Hamburg Towers sind in der Basketball Bundesliga angekommen. Nach zwei klaren Niederlagen in München und gegen den Mitteldeutschen BC erkämpfte sich das Team von Headcoach Mike Taylor bei den Gießen 46ers trotz eines Zehn-Punkte-Rückstands mit 79:75 (61:54, 36:46, 17:21) den ersten Sieg in der easyCredit BBL. Wie schon beim Start in die ProA holten die Hamburger in Gießen nun auch ihre ersten Punkte in der Bundesliga. Auf den Platz in der Historie der Hamburger hätten die Hessen wohl gern verzichtet.
Bevor die Towers ihren ersten Sieg unter Dach und Fach brachten, strapazierten sie aber erneut die Nerven ihrer Fans. Nach der Freistellung von Kahlil Dukes musste kein Spieler aus dem 12er-Kader gestrichen werden. Auch Marshawn Powell, der sich im Spiel gegen den MBC ein Daumenglied ausgekugelt und eine Kapselverletzung zugezogen hatte, stand auf dem Platz.
Hamburger halten mit verbesserter Defensive den Anschluss
Obwohl die Hamburger mit einer deutlich stabileren Defensive auftraten und gleich zu Beginn mit einigen spektakulären Dunks punkteten, erkämpften sich die 46ers zunächst leichte Vorteile. Gießen übte enormen Druck auf die Spieler des Aufsteigers aus. Ihren ehemaligen Spieler Heiko Schraffzik, der seinen sportlichen Durchbruch im Trikot der Hessen schaffte, hatten sie besonders im Visier. Prince Ibeh kümmerte sich im Gegenzug um den Top-Spieler der 46ers John Bryant. Die Hamburger setzten sich zur Wehr und blieben bis zur ersten Pause mit einem Vier-Punkte-Rückstand dran.
Zahlreiche Fehlwürfe der Hamburger im zweiten Viertel nutzte Gießen, um sich nach 12 Minuten einen 28:19 Vorsprung herauszuarbeiten. Die Towers zeigten sich von der Athletik des Gegners beeindruckt und waren auch offensiv nicht effektiv. Mit 36:46 ging es in die Pause.
Dreier-Quote bringt den Turnaround
Der Aufsteiger kam wie ausgewechselt aus der Kabine. Plötzlich klappte es auch von der Dreierlinie. Nachdem Beau Beech, Yannik Freese, Heiko Schaffartzik und Justus Hollatz insgesamt fünfmal aus der Distanz punkteten, war den Gästen mit 61:54 ein beeindruckender Turnaround gelungen.
Hamburg Towers behalten die Nerven an der Freiwurf-Linie
Beide Teams waren bisher ohne Sieg in die Partie gegangen. Daher war das letzte Viertel von Nervosität geprägt. Die Gastgeber waren auch nicht bereit, das Spiel einfach so aus der Hand zu geben. Nach 35 Minuten waren sie auf 64:66 dran. In dieser Phase ließen die Towers bei den nun von ihrem Publikum frenetisch unterstützten Gießenern nun viele Punkte liegen. Die Ruhe von Yannick Franke und Heiko Schaffartzik an der Freiwurflinie gaben am Ende den Ausschlag. Als Marvin Ogunsipe bei einer 75:73 Führung Teyvon Myers spektakulär blockte, war der Weg für die Entscheidung offen. Die erzielte Yannick Franke, der bei den Towers mit 19 Punkten zum besten Scorer avancierte.
Mike Taylor war insbesondere über die deutlich verbesserte Defenvie froh: „Das war ein ganz wichtiger Sieg für unser Selbstvertrauen. Die Jungs haben alles gegeben und vor allem in der Verteidigung einen großen Schritt nach vorne gemacht, ich bin sehr stolz. Es macht uns glücklich, heute an der Geschichte der Towers weitergeschrieben zu haben.“
Die Towers müssen am Sonnabend erneut in Hessen antreten. Im Spiel gegen die FRAPORT SKYLINERS steht gleich die nächste große Aufgabe für den Aufsteiger an.