ICOMOS-Experten besuchen City-Hof Areal
Untersuchung der Auswirkungen der Umgestaltung auf Weltkulturerbes
Der Abriss der Hochhäuser im Hamburger City-Hof Areal am Klosterwall ist beschlossene Sache. Obwohl die 1958 fertiggestellten Häuser wahrlich kein architektonisches Meisterwerk darstellen, gab es viele Diskussionen um den Denkmalschutz der Gebäude, da sie in der Nähe der als weltkulturerbe ausgezeichneten Kontorhäuser liegen. Heute haben sich zwei Expertinnen von ICOMOS International vor Ort über die Auswirkungen der Planungen zum City-Hof Areal auf das Welterbe informiert.
Die beiden Expertinnen kamen einer Einladung der Stadt nach und untersuchten im Rahmen einer „Advisory Mission“, ob die Planungen zur Neugestaltung des Areals Auswirkungen auf den außergewöhnlichen universellen Wert des UNESCO Welterbes Speicherstadt und Kontorhausviertel mit Chilehaus haben. Eine Adversory Mission ist eine nicht öffentliche Beratung auf Fachebene über Projekte in Welterbestätten oder in deren Umgebung in direktem Austausch mit der UNESCO International.
Im Rahmen der Mission ließen sie sich am Nachmittag von Vertreterinnen und Vertretern der Bürgerschaftsfraktionen und verschiedener Initiativen die in der öffentlichen Diskussion geäußerten Standpunkte darstellen.
Weltkulturerbe in Planungen zur Umgestaltung einbezogen
Die Senatorin der Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen, Dr. Dorothee Stapelfeldt, äußert sich optimistische in Bezug auf die Entscheidung des Gremiums: „Wir haben heute in guter und konstruktiver Gesprächsatmosphäre die Vertreterinnen von ICOMOS über das Neubauvorhaben am Klosterwall informiert. Wir haben aus Sicht der Stadtentwicklung dargelegt, wie gut und harmonisch sich der Entwurf für die Neubebauung am Klosterwall städtebaulich in das Ensemble zwischen Innenstadt, Kontorhausviertel, Speicherstadt und Hafencity einfügt. Bei der Planung und der städtebaulichen Neuordnung haben wir von Beginn an den Bezug zum Kontorhausviertel des Welterbes geachtet und mit berücksichtigt. Nach unserer Überzeugung gelingt das dem Entwurf für die Neubebauung am Klosterwall: Er unterstreicht die herausragende städtebauliche und architektonische Bedeutung der Kontorhäuser und eröffnet dabei neue Perspektiven für die Entwicklung Hamburgs am südöstlichen Eingang zur Innenstadt. Zudem entstehen hier unter anderem moderne Wohnungen, die den komplizierten Lärmschutzanforderungen im innerstädtischen Bereich gerecht werden.“
Auch Kultursenator Dr. Carsten Brosda ist zuversichtlich: „Ich freue mich, dass die UNESCO unsere Einladung angenommen hat und wir heute den Expertinnen von ICOMOS International vor Ort deutlich machen konnten, warum die Planungen rund um das City-Hof Areal unseres Erachtens keine Auswirkungen auf das Welterbe haben. Wir haben seit dem Verfahren zur Eintragung von Speicherstadt und Kontorhausviertel in die Welterbeliste auch gegenüber der UNESCO und ICOMOS International die Planungen immer transparent dargelegt. Der City-Hof ist kein Teil des Welterbes, da er mit dem Kontorhausviertel und seiner geschlossenen Backsteinarchitektur bewusst und deutlich bricht.“