St. Pauli sieht Rot
Allagui und Sahin fehlen im Abstiegskampf
Den FC St. Pauli hat es richtig erwischt. Bei der 0:2 Niederlage bei Jahn Regensburg musste das Team vom Millerntor nicht nur die Punkte beim Gegner lassen. Nach zwei Platzverweisen fehlen Trainer Markus Kauczinski neben vielen Verletzten nun auch für Sami Allagui und Cenk Sahin im Abstiegskampf.
Lange war die Tabellensituation für den FC St. Pauli in der 2. Liga trügerisch. Mit zwei Siegen hätte man vor ein paar Wochen noch nach oben schauen können, falls an der Tabellenspitze jemand schwächelt. Aber die Verantwortlichen hatten schon früh im Auge, dass man ebenso schnell in den Tabellenkeller rutschen kann. So eng waren die Clubs beieinander. In den letzten drei Wochen haben sich aber Teams wie der VfL Bochum deutlich vom Tabellenende entfernen können.
Der FC St. Pauli hat sich dagegen durch viele unnötige Unentschieden und durch eine unglückliche Niederlage gegen Union Berlin im Tabellenkeller etabliert. Die Entwicklung war eher schleichend und man hatte nicht das Gefühl, dass sich die gesamte Mannschaft der Situation bewusst war. Zu häufig versuchte das Team, einen knappen Vorsprung oder ein Unentschieden über die Zeit zu bringen. Nun muss die Mannschaft in den letzten drei Saisonspielen die Kastanien aus dem Feuer zu holen – und das ohne Leistungsträger wie Sahin und Allagui.
Am Sonnabend gegen Fürth geht es gegen einen direkten Konkurrenten fast schon um alles. Ein Sieg könnte wieder etwas Luft verschaffen. Dazu ist eine unbedingter Siegeswille nötig, den das Team im Lauf der Saison häufig vermissen ließ. Die Nerven scheinen blank zu liegen. Allagui fasste einen Gegenspieler an den Hals, Sahin war gerade ein paar Minuten auf dem Feld, bevor er mit offener Sohle in einen Gegner grätschte. Beide mussten mit Rot vom Platz. Beeindruckend war, das der Rest der Mannschaft sich nie aufgab und sogar noch einen Treffer durch Johannes Flum erzielte. Das sollte Mut für die Begegnung gegen Fürth machen. Mit 39 Punkten könnte der FC etwas entspannter in die Begegnungen gegen Bielefeld und in Duisburg gehen.