Intimes Konzert von Tanita Tikaram in der Fabrik
Die britische Sängerin begeistert mit facettenreichem Stilmix
Mit Twist In My Sobriety von dem Debütalbum Ancient Heart katapultierte sich Tanita Tikaram 1988 im Alter von 19 Jahren direkt in die Charts. Seitdem wurde es etwas ruhiger um die britische Sängerin und Songwriterin, die in der Zwischenzeit Stilistiken wie Blues und Jazz assimilierte und daraus einen ganz eigenen, persönlichen Stil entwickelt hat. Geblieben ist die rauchige Stimme. Dass der Song nicht seinen Charme verloren hat, zeigte die Tochter eines Inders und einer Malaysierin gestern Abend in der Fabrik in Hamburg.
Anstatt den alten Hit einfach runterzuspielen, lie Sie ihn in dem Augenblick neu entstehen. Die in Teilen mit einem Akkordeon, einem Kontrabass und einer Violine klassische Besetzung schaffte in der Verbindung mit akustischen und elektrischen Gitarren und einem Schlagzeug einen eigenartigen Klangteppich von großer Wärme und Intimität. Hinzu kam ein Saxophonist, der von rockigen Phrasen bis zu einfühlsamen Klarinetten- und Querflöten-Passagen alle Facetten beherrschte. Das verschaffte dem ursprünglichen Songs ein neues Gewand, das stilistisch zwischen Chanson, Blues, Rock und Folk lag. Die musikalische Entwicklung von Tanita Tikarams Musik drückte sich auch in der Abgestimmtheit der Musiker aus, die die Töne im Moment entstehen ließen.
Auch das Programm war vielseitig. Neben vielen eigenen Songs gab die in Münster geborene Tanita Tikaram auch Hildegard Knefs In dieser Stadt zum Besten. Mit dem Song Free Fallin gab es auch eine Hommage an den kürzlich verstorbenen Tom Petty.
Die begeisterten Zuschauer ließen sie erst nach der dritten Zugabe gehen.