Saubere Luft auch ohne generelles Dieselverbot
Heute stellte der Hamburger Senat den neuen Luftreinhalteplan vor. Dabei können Besitzer von Dieselfahrzeugen erstmal aufatmen. Beschränkungen wird es nur an zwei Stellen geben: In der Max-Brauer-Alle und in der Stresemannstraße, wo das Verbot allerdings nur auf LKW beschränkt ist. Allgemein sieht der Senat die Chance auf das Erreichen der der Ziele positiv an, da sich die Möglichkeit der Einhaltung der Grenzwerte im Vergleich zum Jahr 2012 deutlich verbessert hat.
Problematisch sind noch die Messungen beim Stickstoffdioxyd (NO2), wobei auch hier die Werte heruntergegangen sind. Nur noch an vier von 15 Messstationen werden die Grenzwerte überschritten: an der Max-Brauer-Allee, der Habichtstraße, der Stresemannstraße und der Kieler Straße. Die Umsetzung der Beschränkungen für Dieselfahrzeuge hängt noch von Urteil des Bundesverwaltungsgerichtes ab.
Allgemein soll vor allem der ÖPNV zunehmend auf emissionsarme Energiequellen umgestellt werden. Das betrifft insbesondere die Busse. Eine positive Entwicklung ist durch die Förderung der Elektromobilität, des Radverkehrs und den Umstieg auf alternative Antriebe bereits zu verzeichnen.
Probleme gibt es noch mit der Lufqualitätt am nördlichen Elbufer, wo die Luft durch Emissionen des Schiffsverkehrs, insbesondere der Kreuzfahrtschiffe belastet ist, Hier soll vor allem der Einsatz von weiteren Landstromanlagen für Besserung sorgen. Dabei werden die Schiffe an ihren Liegeplätzen von Land aus mit umweltfreundlicheren Energien versorgt, als das über den Betrieb mit Schiffsdiesel möglich ist.
Während im Jahr 2014 die Belastung der Luft durch Stickstoffoxyd noch an 40,8 Kilometern über dem EU Grenzwert von 40 Mikrogramm je Kubikmeter lag, sollen die Werte bis 2020 auf 1,8 Kilometer reduziert werden. Dadurch soll die Zahl der betroffenen Menschen von 41 500 auf 1300 sinken.
Umweltsenator Jens Kerstan sagt dazu: „Als erste Großstadt legen wir einen Plan vor, der alle Maßnahmen auf ihre Wirksamkeit hin berechnet. Damit stellen wir sicher, dass zehntausende Menschen absehbar aufatmen können. Dazu wird es an zwei kurzen Straßenabschnitten auch Dieselverkehrsbeschränkungen geben müssen.“