Gedenkstätte „Hannoverscher Bahnhof“ wird eingeweiht
Vor 72 Jahren verließ der letzte Deportationszug den damaligen Hannoverschen Bahnhof – mitten im Herz der heutigen HafenCity. Mehr als 8000 Hamburger Juden, Roma und Sinti wurden zwischen 1940 und 1945 von hier aus deportiert. Am 10. Mai wird die Gedenkstätte denk.mal Hannoverscher Bahnhof am Lohsepark von Hamburgs Erstem Bürgermeister Olaf Scholz mit einem Festakt eingeweiht. Die Feierlichkeiten werden von einem siebentägigen Veranstaltungsprogramm begleitet.
Nachdem sich die Kulturbehörde und HafenCity Hamburg GmbH bereits seit 2007 intensiv mit den Möglichkeiten der Gestaltung des historischen Ortes beschäftigt haben, stellte Kultursenator Carsten Brosda, heute die Konzeption und das Eröffnungsprogramm vor. Vertreterinnen und Vertreter der Opferverbände wirkten von Beginn an dem Entwicklungsprozess des Gedenkortes mit.
Nachdem die so genannte Fuge, die vom ehemaligen Bahnhofsvorplatz quer durch den Park bis zum historischen Bahnsteig 2 führt, bereits im Sommer 2016 zusammen mit dem gesamten Lohsepark eröffnet wurde, wird nun im Mai der zentrale historische Gedenkort am unter Denkmalschutz stehenden Bahnsteigrelikt eingeweiht. Namenstafeln erinnern dabei an die von der Deportation betroffenen Menschen.
Dr. Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien sagt: „Mit dem Gedenkort denk.mal Hannoverscher Bahnhof markieren wir den Ort, von dem mehr als 8.000 Hamburgerinnen und Hamburger zwischen 1940 und 1945 in die Konzentrations- und Vernichtungslager deportiert wurden. Hier entsteht der erste Erinnerungsort in Deutschland, der sowohl jüdischen Opfern wie auch den Opfern der Roma und Sinti gleichermaßen gewidmet ist. Erinnerung braucht solche Orte und Anlässe mitten im Leben, um das Vergessen zu verhindern. Mit dem denk.mal Hannoverscher Bahnhof übernimmt Hamburg historische Verantwortung und stellt sich ihr auch in Gegenwart und Zukunft.“
Prof. Jürgen Bruns-Berentelg, Vorsitzender der Geschäftsführung der HafenCity Hamburg GmbH ergänzt: „Mit dem Gedenkort, dem Lohsepark mit Fuge und der neuen Stadttopografie sowie später mit dem Dokumentationszentrum wird ein einzigartiger, würdevoller und zugleich alltagstauglicher urbaner Ort des Gedenkens an die Deportationen mitten in Hamburg geschaffen.“