HSV nach Derby-Niederlage unter Druck
Nach der Niederlage im Nordderby ist der Hamburger SV wieder unter Druck. Mit 1:2 unterlagen die Rothosen und müssen fünf Spiele vor Saisonende wieder um den Klassenerhalt kämpfen, da die während der SV Werder nun auf den Einzug in den internationalen Wettbewerb hoffen kann. Bakery Jatta feierte seiner Bundesliga-Premiere. Vor Spielbeginn wurde der Bus der Hamburger mit Farbbeuteln, Flaschen und Steinen beworfen.
Bei aller Rivalität – Gewinnen und Verlieren gehören zum Sport und machen den Reiz jeder Sportart aus. Aber gerade angesichts der Ereignisse um den Anschlag auf die Mannschaft von Borussia Dortmund haben solche Anfeindungen und Gewaltakte der Fanlager nichts in und um die Stadien herum zu suchen. Fußball gespielt wurde dann aber auch.
Der HSV musste mit Bobby Wood und Kyriagos Papadopoulos auf zwei Garanten für den Aufschwung in der Rückrunde verzichten. Dafür kamen Michael Gregoritsch und Gideon Jung zu Einsatz. Bei Werder sitzt Serge Gnabry nach langer Verletzungspause wieder auf der Bank.
Werder beginnt stürmisch und kommt gleich in der ersten Minute zu einer Chance. Kruse taucht allein vor Torhüter Mathenia auf, der klärt zur Ecke. In der 5. Minute dann die überraschende Führung für die Gäste. Eine Flanke vom Ex-Bremer Aaron Hunt köpft Gregoritsch zum 0:1 ein. Aber Bremen lässt sich nicht beeinrucken. In der 18. hat der HSV Glück. Ein Freistoß von Junusovic geht an den Pfosten. In der 41. Minute dann der verdiente Ausgleich: Kruse leitet Angriff über die linke Seite ein, die weite Flanke von Garcia verlängert Bartels auf Kruse, der lässt sich dieses Mal die Chance nicht nehmen.
Beide Mannschaften gehen zunächst schwungvoll in die zweite Hälfte und kommen zu einigen Möglichkeiten, aber Werder wirkt zielstrebiger und erzeugt zunehmend mehr Druck. In der 75. Minute fällt dann nach einem Pass von Kruse das 2:1 durch Kainz, der Mathenia mit einem Schuss in den kurzen Winkel überrascht. Der Hamburger SV brachte durch die Einwechslung von Jatta noch einmal etwas Schwung in die Partie. Der 18-Jährige kam bisher nur im Regionalliga-Team zum Einsatz. Der Gambier erzielte sogar noch ein Tor, aber das Zuspiel von dem ebenfalls eingewechselten Lasogga kam aus einer Abseits-Position.
Für die Hamburger ist es nun wieder wichtig, den Kopf für die fünf Endspiele frei zu bekommen. Im Saisonfinale geht mit Mainz, Augsburg und Wolfsburges fast ausschließlich gegen Mitkonkurrenten um den Abstieg. Bereits am Sonnabend muss das Team von Markus Gisdol im Volksparkstadion gegen Darmstadt antreten. Die Hessen haben auswärts noch keinen Punkt geholt. Da sie aber kaum noch Chancen auf den Klassenerhalt haben, können sie weitgehend frei aufspielen. Auch wenn der HSV die letzten Heimspiele gewonnen hat, muss das Team zulegen, um die Punkte in Hamburg zu behalten.