St. Pauli bleibt nach Niederlage gegen Aue am Tabellenende
Wenn es nicht läuft, geht auch noch alles schief – so könnte man die Situation des FC St. Pauli beschreiben. Nach dem 1:2 gegen den Mitkonkurrenten um den Abstieg Erzgebirge Aue setzt sich der Kiezclub am Tabellenende fest. Aber das ist nict alles – mit Philipp Ziereis, Bernd Nehrig und Aziz Bouhaddouz verletzten sich auch noch drei Schlüsselspieler. Dabei fing alles so gut an.
Trainer Ewald Lienen stellte sein Team an mehreren Positionen um. Auf der Sechser-Position spielte Dudziak neben Nehrig. Im Sturm spielte Neuzugang Marvin Ducksch erstmals von Beginn an. Bouhaddouz musste nach seinem Einsatz für Nationalelf von Marokko zunächst auf der Bank Platz nehmen. In der Innenverteidigung wurde der noch für ein Spiel gesperrte Lasse Sobiech durch Christopher Avevor ersetzt. Sören Gonther fällt mit einem Kniescheibenbruch langfristig aus. Marc Hornschuh verteidigte auf der linken Seite und Hedenstad musste erstmal auf die Bank.
Aber der FC begann gut. Bereits in der dritten Minute foult Breitkereuz Jeremy Dudziak im Strafraum. Den fälligen Elfmeter verwandelt Ducksch souverän. Aue wirkt wenig geschockt und nimmt das Spiel in die Hand. St. Pauli ist mit Kontern gefährlich. In der 32. Minute trifft Christopher Buchtmann nur das Außennetz, in der 37. Minute scheitert Ducksch an Aue-Torhüter Daniel Haas. Zwei Minuten später aber eine Traumkmbination von Aue. Soukou lässt Daniel Buballa stehen und passt auf Pascal Köpke, dem Sohn des Torwarttrainers der Deutschen Nationalmannschaft. Der bringt den Ball mit der Hacke überragend im Tor unter. Es steht 1:1.
Nach der Pause bringen die Kiezkicker erstmal nichts mehr zustande. Hektisch werden lange Bälle über den Platz gedroschen, die schnell wieder verloren sind. In der 72. Minute fällt Breitkreuz im Strafraum auf die Ferse von Bouhaddouz. Es hätte Elfmeter geben müssen, aber der Pfiff bleibt aus. Fast noch viel schlimmer – Bouhaddouz schleppt sich von diesem Zeitpunkt an verletzt über den Platz. Trainer Lienen kann nicht mehr wechseln, da zuvor schon Ziereis und Nehrig verletzt gewechselt werden mussten und Bouhaddouz den schwachen Choi erstzte.
In der 77. Minute erzielt Ducksch noch ein Tor. Das zählt aber nicht, da er knapp im Abseits steht. Der K.O. dann in der 90. Minute. Nach einem Eckball köpft Breitkreuz das 1:2.
Die Situation ist mehr als ernst. Die vor der Saison getätigten Neuzugänge konnten in keiner Weise die Abgänge von Leistungsträgern wie Rzatkowki, Alushi oder Thy kompensieren. Dem Spiel fehlt die Struktur. Nach anfänglich guten Leistungen wie gegen den VfB Stuttgart fehlen die Erfolgserlebnisse. Das Team verliert schnell den Kopf. Der Wille war sichtbar da, aber die Brechstange allein reicht nicht. Sportchef Thomas Meggle setzt auf den Zusammenhalt, der in der Saison 2014/15 den Klassenerhalt gesichert hat. Die ständig wechselnden Besetzungen in der Defensive machen dem Trainer aber den kontinuierlichen Aufbau schwer. Am Sonnabend muss nun der Tabellenletzte beim gut aufgelegten SV Sandhausen ran.