HSV – Team kämpft um Labbadia
Mit einer beeindruckenden Abwehrleistung gegen den FC Bayern hat die Mannschaft des Hamburger SV heute den Worten Nachdruck verliehen, dass sie gern weiterhin mit Bruno Labbadia zusammenarbeiten möchte. Die Stimmung nach dem Spiel war trotzdem gedrückt, da das Spiel in der 88. Minute durch einen Treffer von Kimmich mit 0:1 verloren ging. Nach dem Spiel gab es von Dietmar Beiersdorfer kein Bekenntnis zu Trainer Bruno Labbadia.
Wenn ein Spiel gegen den FC Bayern als Schicksalsspiel deklariert wird, scheinen die Voraussetzungen für eine faire Chance eher unwahrscheinlich. Das Team von Bruno Labbadia war aber drauf und dran, selbst diese zu nutzen. Lange wehrten sie sich gegen den übermächtigen Gegner und wurden vom heimischen Publikum dafür mit Standing Ovations gefeiert.
In der ersten Hälfte gehörten die größeren Chancen sogar dem HSV. Ab der 70. Minute aber waren die Bayern drückend überlegen. Rene Adler verhinderte mit einigen Glanzparaden den Rückstand. Zudem stemmte sich das gesamte Team beherzt gegen eine Niederlage.
Nach einer Abwehraktion von Sakai spielt Thiago aber einen Traumpass in den freien Raum auf den eingewechselten Ribery, den nach seiner Einwechslung viel Dampf machte, aber nach einem Wangenkneifer an Nikolai Müller mal wieder unangenehm auffiel und auch schon hätte Rot sehen können. So aber ließ er Sakai stehen und flankte genau auf den mitgelaufenen Kimmich, der bereits sein 2. Saisontor erzielte.
Labbadia, so schien es, hatte sich bereits die ganze Woche über mit seinem Schicksal abgefunden. Launig und sehr gesammelt präsentierte er sich den Medien. Neuzugang Alen Halilovic schickte er sogar aus dem Team-Hotel nach Hause, weil er nicht der Meinung war, dass der in seiner Verfassung der Mannschaft helfen könne. Stattdessen rückte überraschend Nabil Bahoui in die Startelf und zeigte ein gutes Spiel. Neuzugang Douglas Santos benötigte etwas Zeit, biss sich dann aber in die Partie hinein. Die Woche über wurden Gerüchte laut, dass die Hamburger mit dem Ex-Hoffenheim-Trainer Gisdol verhandelt haben, einem alten Bekannten von Bernhard Peters.
In der Trainerdiskussion schein es daher eher um die Gesamtentwicklung des Teams zu gehen und eine gemeinsame Linie von Investor Kühne über den Spielerberater Struth bis hin zu Dietmar Beiersdorfer und Bernhard Peters und dem Trainerteam. Die Vorstellungen der Entwicklung der Mannschaft scheinen hier auseinander zu gehen.
Den Hamburgern stehen mit den Auswärtsbegegnungen in Berlin und in Mönchengladbach sehr schwere Spiele bevor, die bereits die Richtung für den Saisonverlauf vorgeben könnten. Man kann im Sinne des Vereins nur hoffen, dass die Verantwortlichen in ihren Entscheidungen ein glückliches Händchen haben und dass ein klarer Plan hinter allem steckt, was jetzt passiert. Jemanden mit der Identifikation zum Verein und zur Stadt zu finden, wie sie bei Bruno Labbadia. vorliegen, wird schwierig.