Halilovic erlöst den HSV
Gerade sieben Minuten war der Neuzugang des Hamburger SV auf dem Platz, da schnappte sich Alen Halilovic den Ball und zauberte ihn direkt neben den Pfosten in das Tor des FSV Zwickau. Damit verhinderte der 20-jährige Kroate das erneute Erstrunden-Aus des Bundesligisten gegen einen Klub aus der Dritten Liga. Mit dem 1:0 zieht das Team von Bruno Labbadia in die zweite Runde des DFB-Pokals ein.
Vor einem Jahr schied der Bundesliga-Dino mit 2:3 in Jena aus – 70 Kilometer entfernt von Zwickau. Das sollte dieses Mal verhindert werden. Angst wollte Labbdia nicht aufkommen lassen. „Wir freuen uns, dass es endlich losgeht“, sagte er beim Sender Sky und strahlte viel Zuversicht aus. Das Team hat sich intensiv auf die neue Saison vorbereitet und sich im Vorfeld mit talentierten Spielern verstärkt.
Einer davon ist Alen Halilovic vom FC Barcelona. Er kennt die Liga noch nicht und musste sich erstmal an die harten Trainingseinheiten gewöhnen. Offenbar ist ihm das gut gelungen. Als er in der 63. Minute für den agilen Nikolai Müller ins Spiel kam, brachte er gleich viel Spielfreude mit. Mit seinem Zaubertor in der 70. Minute spielte er sich gleich in die Herzen der Fans.
Der HSV spielte vor allem in der ersten Halbzeit sehr dominant, konnte aber gute Chancen vor allem durch Gregoritsch und Sakai nicht verwerten. Zwickau verteidigte sehr kompakt und ließ kaum etwas zu. Als der Gastgeber dann nach der Pause seine Chance auch mehr im Angriff suchte, wurde deutlich, wie hauchdünn die Überlegenheit des Bundesligisten ist.
Viele Teams aus der höchsten Spielklasse hatten am Wochenende nur durch ein Elfmeterschießen die zweite Pokalrunde erreicht oder schieden sogar aus. Mit dem Schlenzer neben den Pfosten erlöste Halilovic die gestressten Seelen der Hamburger Fans. Auch die anderen Neuzugänge wie Kostic und Bobby Wood zeigten eine gute Leistung. Das neue Konzept des Vereins lässt auf eine bessere Zukunft hoffen.
Die Hamburger versuchten die ganze Zeit über ein fußballerisches Konzept auf den Platz zu bringen. Das gelang auch über weite Phasen des Spiels. Nach den schwierigen Spielzeiten fehlte noch etwas das Selbstverständnis der Favoritenrolle. In der Folge hatten sowohl Wood als auch Gregoritsch noch Chancen, auf 2:0 zu erhöhen. Wood traf sogar den innenpfosten, aber auch Zwickau hatte in der 73. Minute die Chance auf den Ausgleich durch Toni Wachsmuth.
Durch Erfolgserlebnisse muss sich das Team jetzt Stabilität holen – am besten schon am Sonnabend im Heimspiel gegen Ingolstadt.