HSV mit versöhnlichem Saisonfinale

14. Mai 2016 19:45 contrast media Fußball ,

Nachdem der Hamburger SV wieder das Sommertheater zu eröffnen schien, hat die Mannschaft auf dem Platz ein beeindruckendes Zeichen gesetzt und beim Angstgegner Augsburg mit 3:1 gewonnen. So kam es nach einer Woche mit Sportchef-Entlassung und Spieler-Lustlosigkeit doch noch zu einem sehr versöhnlichen Saisonabschluss.

Jaroslav Drobny verzichtete auf sein letztes Spiel im HSV-Dress und überließ dem Regionalliga-Torhüter Tom Mickel die Position im Kasten der Hamburger. Er hatte aus den Medien erfahren, dass er nach der Saison gehen muss. Das ist sicherlich nicht ideal und der HSV muss sich Gedanken machen, wie er solche Sachen in Zukunft lösen will. Allerdings hatte der Verein noch bis zum 32. Spieltag mit dem Abstieg zu tunund es war wichtig, andere Dinge in den Vordergrund zu stellen.

Da Rene Adler und Torhüter Nr. 3 Andreas Hirzel verletzt ausfielen, saß mit Tino Dehmelt Torhüter Nr. 5 auf der Bank. Neben Drobny hatten auch die Scheidenden Ivica Olic, Artjoms Rudnevs und Ivo Ilicevic kurzfristig abgesagt Trainer Labbadia reagierte souverän: „Wir zwingen niemanden, für den HSV zu spielen“. Albin Ekdal und Emir Spahic fehlten verletzt. Dafür war mit Nikolai Müller der Lichtblick der Saison nach seiner Verletzung wieder ins Team zurückgekehrt. Nabil Bahoui ersetzt Ilicevic auf der linken Seite.

Das Spiel beginnt mit einer Panne in der HSV-Abwehr. Käpt’n Djourou köpft eine Ecke über den herauslaufenden Mickel hinweg zum Gegenspieler, der nur noch einköpfen musste (12. Minute). Aber Mickel steckt das Missverständnis gut weg und glänzt in der Folge mit einigen guten Paraden. Auch der HSV spielt unbeeindruckt weiter und kommt in der 36. Minute zum verdienten Ausgleich. Michael Gregoritsch zirkelt den Freißtoß ins Tor.

Nicolai Müller vom Hamburger SV

Nicolai Müller vom Hamburger SV

In der 62. Minute trifft Müller nach einer Ecke von Nabil Bahoui mit dem Kopf zum 2:1. Mit neun Toren und sechs Vorlagen ist er damit in diesem Jahr Hamburgs Top-Knipser. Gregoritsch setzt in der 74. Minute mit dem 3:1 den Schlusspunkt. Der 21-Jährige kann sich noch Hoffnung auf eine Nachnominierung zur EM in Frankreich machen. Er steht bei Österreich auf der Warteliste und hat mit dem Spiel sicherlich Eindruck hinterlassen.

Auf Platz 10 beendet der HSV die Serie mit 41 Punkten. Einigen geht das offenbar wieder nicht schnell genug. Aber der in den vergangenen Jahren finanziell und sportlich gebeutelte Verein sollte jetzt Ruhe bewahren und auf die positiven Erscheinungen dieses Jahres aufbauen. In entscheidenden Situationen fehlte der Zug, weiter oben anzugreifen und sich an der Jagd auf internationale Plätze zu beteiligen, die scheinbar niemand haben wollte. Das wäre aber nach den aufregenden Jahren in der Relegation vielleicht auch wieder zuviel des Guten gewesen. Der Fokus liegt auf einem kontinuierlichen Aufbau – trotz Sportchef-Entlassung.

Auch in der kommenden Saison wird es wieder prickelnde Nordderbys mit Werder Bremen geben, die Eintracht Frankfurt mit einem Sieg in die Relegation gegen den 1. FC Nürnberg schickten. Stuttgart steigt neben Hannover. Viel Tradition, die sich da unten tummelt…

 

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