Universität Hamburg zeigt Abgüsse der Giebelskulpturen aus Olympia-Tempel

21. September 2015 16:59 contrast media Aktuelles,Architektur,Geschichte,Kunst,Sport , , ,

Skulpturensammlung des Zeus-Tempels in Olympia

Lange war sie im Verborgenen geblieben, nun soll die Sammlung maßstabsgetreuer Gipsabgüsse des Zeus-Tempels aus dem griechische Olympia wieder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.Die Schenkung des Baron Albert von Westenholz im Jahre 1924 war zuletzt bis bis 1930 in der Hamburger Kunsthalle zu sehen. Nun befinden sich die wertvollen Gipsabgüsse im Besitz des Archäologischen Instituts der Universität Hamburg, das heute durch Prof. Dr. Dieter Lenzen gemeinsam mit der Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank den wiederentdeckten Kunstschatz vorstellte.


zt-giebelDie Originale befinden sich am Ausgrabungsort Olympia, wo der Tempel zwischen 470 und 457 v. Chr. erbaut wurde. Die wiederentdeckten Gipsabgüsse wurden aus der Gipsformerei der staatlichen Museen Berlin erworben. Ein Teil der bis auf 0,2 mm genauen Nachbildungen ist bereit den Studenten des Archäologischen Instituts zu Lehrzwecken zugänglich.

Die dargestellten Szenen sind dem Gründungsmythos der olympischen Idee entnommen, der der Wettkampf auf friedlicher Basis zugrunde liegt. Prof. Dr. Lenzen hob in diesem Zusammenhang noch einmal mit Bezug auf die aktuelle Situation und die olympische Bewerbung Hamburgs die Idee der Nachhaltigkeit und Sinnhaftigkeit der olympischen Idee hervor: „Auch die Olympischen Spiele der Moderne sind auch immer auch politische Spiele, in dem Sinne, dass sie wie die Olympischen Spiele der Antike eine zeitlich begrenzte, aber eindrucksvolle positive Alternative zu manchen negativen Aspekten der vorherrschenden Situation in der Welt sein können und dass diese positive Alternative so weit nachhalten kann, dass sie zu echten Veränderungen beitragen kann.“

Auch die Katharina Fegebank sieht die Wiederentdeckung der Skulpturen als wichtigen Beitrag für die gesellschaftliche Auseinandersetzung mit den Themen. „Der Friedensgedanke, der von dem Kunstwerk ausgeht, ermutigt uns, Themen wie Nachhaltigkeit, Fairness und Inklusion noch stärker in den Mittelpunkt einer Hamburger Bewerbung zu stellen.“

Aussenansich-CampustIm Zuge der Präsentation des zur Zeit in Stellingen eingelagerten Teils der Skulpturen wird derzeit ein Konzept für eine mögliche Ausstellungsfläche auf dem Campus Von-Melle-Park diskutiert, der zu diesem Zweck zu einer attraktiven Parklandschaft als Begegnungsstätte für Studenten und Bürger umgestaltet werden könnte. Derzeit gleicht das Gelände um das Audimax herum eher eine Betonwüste, die von Studenten nicht als „heimisch“ empfunden wird.
innenansicht-Campus

Nach einem ersten Entwurf könnte das Gebäude für die Gipsabguss-Sammlung durch eine Erhöhung des bestehenden Geländevorsprungs als „archäologische Fundstätte“ eine atrraktive Begegnungs- und Veranstaltungsstätte bilden und universitäres Leben unmittelbar erlebbar machen. Die Kosten für die komplette Umgestaltung werden derzeit auf unter 5 Millionen Euro geschätzt. Die Umbauarbeiten könnten im Jahr 2019 abgeschlossen werden. Erstmal der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden soll die Sammlung im Rahmen der „Nacht des Wissens“ am 9. November dieses Jahres.

Zeus-Tempel in Pergamon

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