HSV holt Peter Hermann
Seit gestern unterstützt Peter Hermann den bis zum Ende der Saison als Trainer eingesetzten Peter Knäbel im Training. Der bis zum Ende der Saison verpflichtete Co-Trainer soll seine Erfahrung einbringen, um zusammen mit Knäbel den erstmaligen Abstieg des Dinos aus der Bundesliga zu verhindern.
Jetzt wird auch der langfristige Plan deutlich, der hinter der Installation des Sportdirektors als Trainer bis zum Saisonende steckt. Zur neuen Saison soll wohl Thomas Tuchel zum langfristigen Aufbau eines neuen Teams verpflichtet werden.
Der eigenwillige Trainer des FSV Mainz, der derzeit ein Sabbat-Jahr einlegt soll auch trotz lukrativer anderer Angebote – unter anderem von dem von Red Bull unterstützten RB Leipzig – Interesse zeigen und mit dem Vorsitzenden Dietmar Beiersdorfer im regelmäßigen Austausch stehen. Wirtschaftsgrößen haben auch inzwischen Zusagen gegeben, das Projekt Neuaufbau HSV mit Millionensummen zu unterstützen. Damit soll er eine neue Mannschaft formen, die langfristig wieder im Kampf um internationale Wettbewerbe konkurrenzfähig sein soll.
Im Zuge dieser Planungen wurde auch der Verlängerung der Verträge von Marcel Jansen und Rafel van der Vaart über das Saisonende hinaus eine Absage erteilt. Van der Vaart soll wohl nach Beenden seiner Karriere als aktiver Fußballer zum Verein zurückkehren.
Voraussetzung für das Gelingen des langfristigen Plans ist allerdings der Klassenerhalt. Das wird in der Verfassung, in der sich das Team zuletzt gezeigt hat, schwierig genug, zumal die Mannschaft am Sonnabend bei Leverkusen angetreten werden muss.
Leverkusen ist auch der Verein, bei dem der neue Co Hermann 17 Jahre lang in Diensten stand. Der ehemalige Leverkusener Manager Clamund bezeichnete Hermann mal als „den besten Co-Trainer der Welt“. Er bringt somit auch durch die Zusammenarbeit mit Jupp Heynckes, mit dem er in München im Jahr 2013 das Triple holte, die Erfahrung mit, die Knäbel als Trainer fehlte.
So übernahm er auch gleich wichtige Teile des Trainings und Knäbel schritt nur manchmal strategisch ein. Der HSV wollte den 63-Jährigen bereits in der Winterpause verpflichten, Hermann musste aber verletzungsbedingt absagen. Nun wirkt er sehr gut vorbereitet und motiviert. Wenn der Plan aufgehen sollte, wäre das wirklich der Coup des Jahres. Nun muss sich aber die Mannschaft erst einmal im Abstiegskampf beweisen.
Das Trainerkarussel dreht sich auch auf der Nachwuchsebene des Vereins. So soll wohl demnächst ein Gespräch mit „Joe“ Zinnbauer über die erneute Übernahme der U23 geführt werden, die er bis zu seinem Antritt als Trainer bei den Profis sehr erfolgreich durch die Regionalliga geführt hat. Das Team wird von Rudolfo Cardoso übernommen, für das es bereits von 2009 bis 2014 tätig war. Dniel Pietrowsky, der die Mannschaft für Zinnbauer übernommen hatte, kann die Tätigkeit aufgrund einer Erkrankung nicht ausüben.