HSV-Zauber statt Frühjahrsblues

14. März 2025 22:29 contrast media Events

Ransford Yeboah Königsdörffer

Hamburger SV verteidigt Tabellenspitze in Magdeburg

Es war nahezu in jedem Jahr das Gleiche: Immer verspielte der Hamburger SV den Aufstieg mit rätselhaften Niederlagen im Frühjahr. Was mag sich Merlin Polzin dabei gedacht haben , der das als Co-Trainer mit ansehen musste. Offenbar hat er die richtigen Schlüsse gezogen. Wir Der HSV ist wie ausgewechselt: Zauberei statt Zauderei, Spielfreude statt Frühjahrsblues. Wenn 17-Tore-Mann Davie Selke verletzt ist, trifft beim 3:0 (2:0) Sieg in Magdeburg eben Ransforrd Königsdörffer zweimal. Ludovit Reis läuft sowohl defensiv als auch offensiv zur Hochform auf. Das 5-Minuten Comeback von Robert Glatzel sorgte bei Mitspielern und Fans für eine Gänsehaut.

Der 1. FC Magdeburg musste auf den mit Gelb gesperrten Moohammed El Hankouri verzichten. Bei den Hamburgern fehlte Davie Selke wegen der fünften Gelben. Für ihn stand Ransford Königsdörffer auf dem Platz. Robert Glatzel war nach seinem im Oktober erlittenen Sehnenriss erstmals wieder im Kader. Auch Emaanuel Pherai kehrte auf die Bank zurück.

Viel Gefahr über Königsdörffer

Im Spitzenspiel der 2. Bundesliga war der Tisch gedeckt – ein neuer Rasen für zwei spielstarke Mannschaften und ein ausverkauftes Haus. Wie schon gegen Fortuna Düsseldorf startete der HSV gleich mit viel Druck. Trainer Merlin Polzin hatte sich für das starke Mann-gegen-Mann Pressing der Gastgeber etwas ausgedacht. Immer wieder stießen defensive Spieler wie Daniel Elfadli, William Mikelbrencis oder Miro Muheim in die Offensive vor. Zudem hatten Mikelbrencis und Muheim für 30 Minuten die Seiten getauscht. So erspielen sich die Gäste bereits in den Anfangsminuten zahlreiche Möglichkeiten. Zudem sucht Königsdörffer mit seinem schnellen Antritt häufig Eins-gegen-Eins-Situationen und schnelle Abschlüsse. So kommt er bereits in der 5. Minute zum ersten Mal zum Schuss und köpft die anschließende Ecke an die Latte. In der 10. Minute erobert Reis den Ball. Königsdörffer zögert zunächst mit dem Schuss und spielt auf Adam Karabec. Dessen abgefälschter Pass landet wieder bei Königsdörffer und der drischt den Ball zum 0:1 unter die Latte.

In der Folge übernimmt Magdeburg mehr Initiative. Mikelbrencis und Elfadli sehen kurz hintereinander Gelb. Aber der HSV kann jetzt kontern. In der 15. Minute bekommt Königsdörffer den Ball an der Mittellinie, dribbelt auf der linken Seite bis zum Strafraum durch. Sein Pass hätte im Zentrum keinen Abnehmer gefunden. Aber Pechvogel Marcus Mathisen trifft zum 0:2 ins eigenen Tor. Der Hamburger SV erspielt sich in der Folge weitere Möglichkeiten. Der starke Mikelbrencis prüft Keeper Dominik Reimann mit einem Fernschuss. Der kann den Ball über die Latte lenken. Der 1. FC Magdeburg kommt zu Halbchancen., aber die Hamburger defensive steht gut und hat den Top-Torjäger Martijn Kaars im Griff. In der 29. Minute wird es einmal brenzlig, aber Livan Burcu trifft die Direktabnahme nicht richtig.

Königsdörffer mit der Entscheidung

Nach dem Seitenwechsel kommt Silvan Hefti für den mit Gelb vorbelasteten Mikelbrencis. Bei Magdeburg kommen Philipp Hercher sowie die beiden Ex-Hamburger Patric Pfeiffer und Xavuer Amaechi aufs Feld. Der HSV bleibt aber spielbestimmend. In der 53. Minute passt … auf Königsdörfer. Der setzt sich erneut durch und erzielt das 0:3.

Magdeburg mit mehr Schwung durch Amaechi und Hercher

Mit Amaechi und Philipp Hercher ist jetzt mehr Schwung in der Offensive der Magdeburger, die nun mehr Ballkontrolle übernehmen. Die Hamburger versäumen es in dieser Phase, ihre Konter klarer auszuspielen. So verlaufen zahlreiche Ballgewinne im Mittelfeld im Sande. Dafür wird Magdeburg gefährlicher. Aber die Hamburger Abwehr steht weitgehend gut. Hercher kommt dennoch zu einigen Möglichkeiten. In der 69. Minute trifft Königsdörffer den Pfosten. Der Hamburger SV begnügt sich damit, den Sieg zu sichern, lässt sich dabei aber nicht zu tief fallen. Am Ende feiern noch Emanuel Pherai und Robert Glatzel nach langer Verletzung ihr von den mitgereisten Fans gefeiertes Comeback. Akzente können sie nicht mehr setzen. In der Schlussphase der Saison sind sie aber einwichtiger Trumpf des HSV im Kampf um den Aufstieg.

Mit dem Sieg verteidigt der HSV die Tabellenspitze und liegt mit vier Punkten vorn. Die Verfolger Köln und Kaiserslautern spielen am Wochenende aber noch. Auch dahinter ist es mit Paderborn und Elversberg verdammt eng. Hannover 96 hat sich mit einem Last-Minute-Sieg auf Schalke wieder in Position gebracht.

Nach dem Spiel ist vor dem Spiel

Die Hamburger SV wird innerhalb der Länderspielpause ein Testspiel absolvieren, in de die Rückkehrer Spielpraxis sammeln sollen. Am Freitag, dem 28. März empfängt das Polzin-Team dann den SV Elversberg, der durchaus noch zu den Aufstiegskandidaten gehört. Dass die Saarländer ein unbequemer Gegner sein können, haben die Hamburger im Hinspiel erfahren, wo sie mit 2:4 unterlagen.

Fotos: © Beate Eckert-Kraft – www.imajix.de

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