Senat stellt Architektur-Team für Modernisierung des MARKK vor

16. Januar 2025 18:45 contrast media Aktuelles,Architektur,Eimsbüttel,Geschichte,Museen,Wirtschaft , , , , ,

Museum am Rothenbaum – Kulturen und Künste der Welt MARKK

Lina Ghotmeh und BIWERMAU Architekten BDA gewinnen EU-weites Vergabeverfahren

Nachdem der Bund im September 2022 die Unterstützung für die Umgestaltung des Museum am Rothenbaum – Kulturen und Künste der Welt MARKK zugesagt hat, hat Kultursenator Dr. Carsten Brosda gemeinsam mit der Direktorin Barbara Plankensteiner das Architektur-Team vorgestellt, das die Modernisierung vornehmen soll. Mit der international renommierten Architektin Lina Ghotmeh aus Paris und dem Hamburger Team BIWERMAU Architekten BDA stehen nun die Architekten, die die Modernisierung vornehmen sollen. sie wurden im Rahmen eines EU-weiten 2-stufigen Vergabeverfahrens ermittelt.

Bei der Auswahl des Architektenteams spielte die Umsetzung der seit 2018 begonnenen Neuorientierung des MARKK als Museum der Kulturen und Künste eine besondere Rolle. Mit der Umbenennung erfolgte auch eine umfangreiche Erneuerung des Corporate Design, das sich in Zukunft auch in der gesamten Corporate Identity widerspiegeln soll. Mit der Dekolonialisierung wirft das Museum in Zukunft einen anderen Blick auf die Kunstschätze aus aller Welt. Dabei geht es auch darum, die Verflechtung der Sammlungen mit den globalen Handelsbeziehungen und die Rolle der Handelsstadt als „Tor zur Welt“ in der Kolonialgeschichte Deutschlands sichtbar zu machen. So kann das architekturphilosophische Konzept eine Neuerfindung ethnologischer Museen darstellen. Die Architektin Lina Ghotmeh ist für ihr Engagement für Nachhaltigkeit und ein auf den Menschen ausgerichtetes und umfeldsensibles Design bekannt. Michael Biwer und Thomas Mau vom Büro BIWERMAU Architekten BDA haben sich mit dem Konzept der empathischen Architektur an Bauen im denkmalgeschützten Bestand einen Namen gemacht.

Das 1912 nach den Plänen des Architekten Alfred Erbe fertiggestellte Gebäude wurde im Wesentlichen aus dem Reichtum des kolonialen Erbes mitfinanziert. Das Konzept soll in Zukunft stärker Rolle des Welthandels in der Gegenwart beleuchten und auch soziale Aspekte einbeziehen. Dabei betrachtet das MARKK wie auch das neu geplante Hafenmuseum die Globalisierung aus unterschiedlichen Perspektiven.

Barrierefreiheit, Cafe und neuer Innenhof

Neben der inhaltlichen Neuausrichtung soll der Umbau auch die Aspekte der Nachhaltigkeit und Barrierefreiheit erfassen. Bisher gibt es keine Fahrstühle. Mit einem Cafe, einer Umgestaltung des Innenhofs und Kooperationsprojekten, die auch die Rolle des damaligen Hamburg im Welthandel beleuchten, sollen auch mehr junge Menschen angesprochen werden.

Für den Umbau muss das MARKK wohl Ende 2027 vorübergehend geschlossen werden. Die Wiedereröffnung ist dann grob für den Beginn der 2030er Jahre geplant.

„Das MARKK wird zunehmend zu einem Museum, an dem wir die kulturelle Vielfalt unserer globalisierten Welt und die Verflechtungen ihrer Geschichten verstehen können. Es lädt eine diverse Stadtgesellschaft dazu ein, sich zu begegnen und über die Sammlungen und Ausstellungen des MARKK miteinander in den Austausch zu kommen. Wir brauchen diese Orte, die Lust darauf machen ein tieferes Verständnis für unterschiedliche Lebens- und Erfahrungswelten zu erfahren“, sagt Carsten Brosda.

Foto: © Beate Eckert-Kraft – www.imajix.de

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