Hafen Hamburg bekommt hybrides Polizeiboot
Erstes Boot mit emissionsarmem Plug-in-Hybrid-Antrieb für Wasserschutzpolizei
Fast zwei Jahre dauerte die Bauzeit in der estnischen Werft Baltic Workboats AS. Gestern hat das erste Polizeiboot mit hybridem Antrieb an der Überseebrücke angelegt. Die WS1 Bürgermeister Brauer wurde über den Seeweg in den Hamburger Hafen überführt. An Bord waren Jens Meier, CEO der Hamburg Port Authority, Karsten Schönewald, CEO der Flotte Hamburg, sowie Olaf Hagenloch, stellvertretender Leiter der Wasserschutzpolizei Hamburg. Nach Abschluss der Seeerprobung der Schulung der Crew wird es im kommenden Jahr seinen Dienst antreten.
Klimaneutralität des Hamburger Hafens bis 2040
Das bisherige Küstenstreifenboot mit dem Namen Bürgermeister Brauer ist inzwischen in die Jahre gekommen und soll durch das neue, 29,4 Meter lange Boot mit emissionsarmem Hybrid-Antrieb ersetzt werden. Elektromotoren 2 x 500 kW gewährleisten dann eine rein elektrische Fahrzeit von mindestens zwei Stunden bei sieben Knoten. Zudem nutzt das Boot den umweltfreundlichen synthetischen Treibstoff GTL. Bei dem GTL-Verfahren wird Erdgas durch Zufuhr von Sauerstoff und Wasserdampf zu Synthesegas, sauberer als herkömmlicher Dieselkraftstoff verbrennt. Das führt zu einer Reduzierung des Ausstoßes von Schwefeloxiden und Feinstaub. Ein automatisches Trimmsystem sorgt für mehr Komfort beim Fahren und trägt zur Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs bei. Die Umstellung auf hybride Antriebe nachhaltiger Technologien und Energieträger soll das Ziel, die Klimaneutralität des Hamburger Hafens bis 2040 umzusetzen, unterstützen.
Zwei baugleiche Boote in 2025
Die WS1 ist aber nur der Anfang. Nach und nach soll eine Modernisierung der Polizeibootflotte vorgenommen werden. Bereits im Jahr 2025 steht die Inbetriebnahme weiterer Boote an. Mit dem WS3 Bürgermeister Weichmann steht bereits ein baugleiches, etwas kleineres Boot in den Startlöchern. Ein dem Bürgermeister Brauer baugleiches Schiff vom Typ WS1 soll folgen. Die Klassifizierung in unterschiedliche Schiffstypen hat zum Ziel, einerseits auf bewährte Schiffsentwürfe zurückzugreifen, aber auch die Boote passgenau auf die Bedürfnisse der Hamburger Wasserschutzpolizei auszurichten.
„Durch moderne Technologien verringern wir die Emissionen – die neuen Schiffe der Flotte Hamburg leisten Klimaschutz durch fortschrittliche Technik im Hamburger Hafen. Das bringt uns wieder einen Schritt näher zur Erreichung unserer Klimaziele und verringert unsere Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen“, sagt Wirtschaftssenatorin Melanie Leonhard.
Foto: © Hamburg Port Authority