Zukunft für Molotow gesichert
Kultclub zieht in traditionsreiches Gebäude auf der Reeperbahn
Das Gebäude an der Reeperbahn 136 ist ein Ort mit viel Tradition. Im ehemaligen Top Ten gaben bereits die Beatles viele ihrer Marathon-Konzerte. Nachdem der Club schließen musste, gab es zahlreiche Versuche, dem auffälligen Ort auf der Kultmeile eine Bestimmung zu geben. Seit 2008 gehören die Räumlichkeiten dem Nachtclub mondoo, der zum 31.Dezember 2024 schließt. Im nächsten Jahr soll dann das Molotow, das bisher am Nobistor beheimatet ist, dort einziehen. Die Kreativgesellschaft wird die Räumlichkeiten und soll den Kultclub als Kulturort weiterentwickeln. Das Projekt ist mit einer Laufzeit bis mindestens 2037 langfristig angelegt.
Der Beschluss, dass das Molotow seine Räumlichkeiten zum Jahresende verlassen muss, hatte zu Protesten geführt. Am 1. Januar soll es nun als Untermieter im Unter- und Erdgeschoss des Gebäudes einziehen. Damit hat die beliebte Location eine neue Bleibe gefunden, mit der auch die Betreiber sehr gut leben können: „Wenn das nicht das allerbeste Geburtstagsgeschenk ist: Genau zum 34. Molotow Geburtstag, den wir dieses Wochenende feiern, haben wir erfahren, dass es eine neue Location für uns gibt. Anfang des Jahres ziehen wir in die Reeperbahn 136, wo schon die Beatles und die Liverbirds spielten, als es noch der Top Ten Club war. Wir freuen uns extrem darauf, ab Anfang 2025 an diesen legendären Ort sein zu können und bedanken uns unendlich, bei allen, die an uns geglaubt und das möglich gemacht haben!“, freut sich Andi Schmidt, der Geschäftsführer des Molotow.
Auch für die Betreiber des mondoo geht die Zeit mit einem Happy End zu Ende: „Fast siebzehn Jahre lang haben wir die Clubkultur in Hamburg mit Freude mitgestaltet und auf der Reeperbahn im Spannungsfeld von Kunst und Kommerz eigene musikalische Akzente gesetzt. Währenddessen war uns immer auch bewusst, dass kein Club ewig bleiben kann, dass auch das moondoo eines Tages schließen würde – am besten zu einem selbstgewählten Zeitpunkt. Als die Standortprobleme des Molotows bekannt wurden, beschlossen wir spontan, unsere Clubräume anzubieten“, sagt Alexander Kulick.
Kultursenator Dr. Carsten Brosda hatte sich für den Erhalt des Molotow ausgesprochen und ist nun erleichtert, eine angemessene Lösung gefunden zu haben: „„Zu St. Pauli und ganz besonders zur Reeperbahn gehören Kultur und Musik seit jeher dazu. Es gibt wenige Orte auf der Welt, an denen so greifbar ist, wie sehr Musik unser Miteinander prägen kann. Hier sind Weltkarrieren gestartet, weil man es überall schaffen kann, wenn man es hier geschafft hat. Das soll auch so bleiben – und dafür braucht es Räume.“
Fotos: © Beate Eckert-Kraft – www.imajix.de