Sanierung der südlichen Deichtorhalle vor großen Herausforderungen
Verzögerung der Fertigstellung durch Schäden an der Bausubstanz
Die in den Jahren 1911 bis 1913 erbauten Deichtorhallen gehören zu den wichtigsten technischen Kulturdenkmälern der Stadt. 1989 wurden die ehemaligen Markthallen zu Ausstellungshäusern für zeitgenössische Kunst und Fotografie umfunktioniert. 2005 wurde die südliche Deichtorhalle zum Haus der Fotografie. Nach der Modernisierung der nördlichen Halle wird seit 2021 auch die Südhalle grundlegend saniert und erweitert. Die ursprünglich für dieses Jahr geplante Wiedereröffnung muss aber noch warten. Bei den Bauarbeiten sind gravierende Schäden aufgetreten, die die Fertigstellung verzögern. Zudem hat die Insolvenz eines Planers zur Verzögerung beigetragen. Kultursenator Carsten Brosda und Finanzsenator Andreas Dressel haben heute gemeinsam mit dem Intendanten Dirk Luckow die Baustelle besichtigt.
Fertigstellung für 2027 geplant
Schon am Zugang zur unteren Etage machen sich massive Probleme bemerkbar. Immer wieder sickert Wasser durch, das die Bauarbeiten behindert. Die Feuchtigkeit hat in den Jahren auch den Baumaterialien zugesetzt. Durch die größere Nähe zum Wasser machen sich Schäden durch Korrosion und Feuchtigkeit an den Baumaterialien stärker bemerkbar, als das 2015 bei der Sanierung der Nordhalle der Fall war. In mühevoller Kleinarbeit werden die Fassaden zurück- und wieder möglichst naturgetreu wieder aufgebaut. Die Wiedereröffnung ist für 2027 vorgesehen. Dabei werden aufgrund des Denkmalschutzes auch kleine Ungenauigkeiten aus dem ursprünglichen Bau berücksichtigt.
Video von contrastmedia tv
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Modernisierung der 1000 Quadratmeter großen Ausstellungsfläche
Neben der Sanierung erfährt die Halle auch eine Modernisierung. Über eine neu geschaffene Publikumsfläche im ersten Obergeschoss erhält die Halle an der Westfassade einen neuen Eingang. Die Fläche soll für die Sammlung F. C. Gundlach und eine zugehörige Bibliothek genutzt werden. Zudem erhalten der Büro- und Verwaltungstrakt hier einen neuen Zugang.
„Hamburg stärkt damit ein herausragendes Kulturensemble, das als Teil der Kunstmeile und in direkter Nachbarschaft zum Oberhafen und den neu einziehenden Clubs in den Bahn-Kasematten noch weiter an Bedeutung gewinnen wird. Die Sanierung dieses herausragenden Baudenkmals stellt uns allerdings vor große Herausforderungen, zumal in einer Zeit, in der die Baubranche stark unter Druck steht“, sagt Carsten Brosda.
Andreas Dressel zu den Kostensteigerungen: „Wir haben im Vorfeld umfangreiche Voruntersuchungen durchgeführt. Dennoch sind im Zuge der tatsächlichen Bauarbeiten immer mehr Herausforderungen zutage gefördert worden, die im Voraus trotz sorgfältigster Planung nicht abzusehen waren. Dazu kommt die angespannte Lage in der Baubranche und die Insolvenz eines Beteiligten, die das Projekt letztendlich stark verzögern. Wie wir mit damit verbundenen Kostensteigerungen umgehen, wird der Senat im Zuge der Haushaltsberatungen zeitnah entscheiden.“
Fotos und Video © Beate Eckert-Kraft – www.imajix.de