EU-Kommission fördert zwei Hamburger Wasserstoffprojekte
Mehr als 250 Millionen Euro für Ausbau der Hamburger Wasserstoffwirtschaft
Mit der Abschaltung des Kohlekraftwerkes in Moorburg, um es zu einem Elektrolyseur für die Energieproduktion von Grünem Wasserstoff umzubauen, hat Hamburg einen wichtigen Schritt für den Umbau der Energiewirtschaft getan. Damit will die Hansestadt die Transformation hin zur Klimaneutralität voranbringen. Nun hat die EU-Kommission die Förderung von zwei Hamburger Wasserstoffprojekten der städtischen Energiewerke (HEnW) und ihr Industriepartner Luxcara sowie von Gasnetz Hamburg 250 Millionen Euro bekanntgegeben.
Für die Versorgung vor allem der Hamburger Industrie sowie von Mobilitäts- und Logistikanwendungen ist die Versorgung mit grünem Wasserstoff ein zentraler Aspekt. Dazu plant Gasnetz Hamburg den Bau der ersten 40 Kilometer des Wasserstoff-Verteilnetzwerks HH-WIN, das neben dem Umbau des Kraftwerkes Moorburg zu den beiden großen Hamburger Infrastrukturprojekten gehört, die nun mit öffentlichen Mitteln gefördert werden dürfen. Sie bilden künftig den Kern der Hamburger Wasserstoffwirtschaft.
Beide Projekte sind nun Teil des IPCEI Important Project of Common European Interest Wasserstoff der Europäischen Kommission. Die Genehmigung ist nun erfolgt, sodass in Kürze die Förderbescheide ausgestellt werden. Dabei fördert der Bund die Projekte zu 70 Prozent, die Stadt Hamburg zu 30 Prozent.
Erzeugung von Grünem Wasserstoff ab 2026
Mit der ersten Ausbaustufe des Wasserstoffhub in Moorburg, dem Hamburg Green Hydrogen Hub (HGHH) stellen die Hamburger Energiewerke Weichen, dass ab 2026 direkt am Standort grüner Wasserstoff für die Hamburger Bedarfe erzeugt werden soll. Für den Betrieb der Elektrolyseanlage werden bestehende Kraftwerkskomponenten in ihrer Nutzung zunächst umgewidmet. In den weiteren Schritten ist dann der Ausbau der Elektrolyseleistung in Moorburg um zusätzliche 700 MW geplant
Bis 2027 Aufbau des Wasserstoff-Industrie-Netz
Bis zum Jahr 2027 d soll dann das Hamburger Wasserstoff-Industrie-Netz der Gasnetz Hamburg eine versorgungssichere Infrastruktur für erste Wasserstoffbedarfe der Industrie in Hamburg als Teil der europäischen Wasserstoffwirtschaft aufbauen. Das zunächst 40 Kilometer lange Netz soll südlich der Elbe einen Großteil der dort ansässigen Industrieunternehmen sowie Abnehmer im Mobilitätsbereich mit grünem Wasserstoff versorgen.
„Der Aufbau eines Wasserstoff-Netzes ist eine wichtige Voraussetzung für die Speicherung, Verteilung und Nutzung des Energieträgers in der Industrie. Parallel entsteht im Hamburger Hafen eines der ersten Importterminals für Ammoniak. Hamburg bleibt damit an der Spitze der Wasserstoff-Technologieentwicklung und der klimafreundlichen Transformation der Industrie“, sagt Hamburgs Bürgermeister Dr. Peter Tschentscher.
Wirtschaftssenatorin Dr. Melanie Leonhard stellt den Gewinn der Projekte für eine zukunftsfähige Industrie heraus: „Klimaschutz und die damit verbundene Gestaltung einer zukunftsfähigen Industrie und Mobilität sind die großen Zukunftsprojekte für den Wirtschaftsstandort Hamburg. Hamburg ist genau der richtige Ort, um zu zeigen, dass Klimaschutz und erfolgreiche Wirtschaftspolitik zusammengehören. Die Genehmigung der EU-Kommission ist ein wichtiges Signal.“
Umweltsenator Jens Kerstan sagt: „Beide Projekte zeigen einmal mehr, welch wichtigen und großen Stellenwert die öffentlichen Energieunternehmen in unserer Stadt bei der Energiewende einnehmen. Grüner Wasserstoff ist ein wichtiger Baustein, damit wir uns so schnell wie möglich aus der Abhängigkeit fossiler Brennstoffe verabschieden, unsere Klimaziele erreichen und unsere Stadt, unser Land zukunftsfähig machen.“
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