Hamburger Energiewerke kaufen Kraftwerk Moorburg

02. März 2023 17:46 contrast media Aktuelles,Harburg,Umwelt,Wirtschaft,Wissenschaft , ,

Christian Heine und Jens Kerstan vor dem Energie Hub Moorburg

Hamburg forciert die Produktion von Grünem Wasserstoff

Im Juli 2021 ist das Kohlekraftwerk Moorburg nach nur sechs Jahren Betriebszeit stillgelegt worden. Es war ein wichtiges Signal für den Umstieg auf eine Grüne Energiewirtschaft. Der Energiekonzern Vattenfall sollte den Rückbau vornehmen. Um den Umbau auf eine Grüne Wasserstoffproduktion zu forcieren, haben die Hamburger Energiewerke HEnW nun die Vattenfall Heizkraftwerk Moorburg GmbH gekauft. Neben 94 Mitarbeitern gehen sowohl die Anlage als auch das Grundstück in den Besitz der Stadt über. An dem Standort soll nun als Energie Hub Moorburg bis 2027 ein 100 MW Elektrolyseur entstehen, der die ansässige Industrie mit Energie versorgt.

100 MW Anlage zur Versorgung der Hamburger Industrie

Mit der Übernahme verfestigt die Stadt die Strategie, bis 2030 keine Wärme mehr aus Kohle zu generieren und die Hansestadt zu einem führenden Standort für den Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft zu etablieren. Derzeit ist geplant, die vorhandenen Anlagen soweit wie möglich zu nutzen, um die Kosten für den Rückbau so gering wie möglich zu halten. Für den Umbau werden Rückstellungen genutzt, die Vattenfall für den kompletten Rückbau zurückgelegt hatte. Mit der im ersten Schritt geplanten 100 MW Anlage entsteht in Hamburg eines der größten Projekte für Grünen Wasserstoff Europas. Nach derzeitigen Entwicklungsstand soll die Anlage auf 800 MW ausgebaut werden.

Daneben ist geplant, das Kohlelager auf Biomasse umzurüsten und die bei der Wasserstoffproduktion entstehende Abwärme in das Fernwärmenetz einzuspeisen.. Mit der industriellen Nutzung wird auch die Forschung für die Produktion von H2 als Grünem Energieträger gefördert.

Hamburg soll

Die Bundesregierung hat die Pläne für Moorburg im Rahmen der IPCEI-Förderung bei der EU für eine finanzielle Unterstützung vorgeschlagen, die Prüfungen auf EU-Ebene laufen derzeit. Bereits im vergangenen Jahr hat sich die Stadt die Kofinanzierung acht IPCEI-Projekte gesichert. „Mit dem jetzigen Kauf des Standortes durch das städtische Unternehmen HEnW können wir dort nun die konkrete Planung für eine grüne Energiezukunft umsetzen. Moorburg ist wegen seiner Lage und Anbindung an Leitungen und Transportwege ein idealer Standort für den Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft. Wir arbeiten zudem bereits heute an einer Kapazitätserweiterung des Elektrolyseurs. Zusammen mit dem Wasserstoff-Industrienetz HH-WIN der städtischen Gasnetzgesellschaft wird am Standort Moorburg der Grundpfeiler für Hamburg als ein führender Wasserstoffstandort gelegt. Wir wollen zeigen, dass Wirtschaft, Klimaschutz und Wohlstand zusammenwirken können“, sagt Umweltsenator Jens Kerstan.

Fotos: © Beate Eckert-Kraft – www.imajix.de

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