Forschungsprojekt an der TUHH: 3D Druck aus Papier

09. Dezember 2022 19:46 contrast media Aktuelles,Umwelt,Wissenschaft , , , ,

Green 3D Printing an der TUHH

Vermeidung von Kunststoff beim Bau von Prototypen durch Green 3D Printing

Der 3D Druck hat beim Bau von Prototypen und Anschauungsmodellen einen festen Platz eingenommen. Auch in der Medizintechnik findet die relativ junge Technologie zunehmend Anwendung. Im Rahmen der Forschung kommt der 3D Druck vor allem für den Bau von Prototypen zur Anwendung. Bisher werden Kunststoffe für den Druck verwendet, die nach kurzer Nutzung entsorgt werden müssen. In dem Forschungsprojekt Green 3D Printing an der Technischen Universität Hamburg TUHH forschen Prof. Dr.-Ing. Claus Emmelmann und sein Team, wie der 3D Druck nachhaltiger werden kann. Dazu soll jetzt anstelle herkömmlicher Materialien Altpapier genutzt werden.

Den Wissens- und Technologietransfer haben sich mit dem Projekt Calls for Transfer im Jahr 2018 viele Hamburger Hochschulen auf die Fahne geschrieben. Das von der Wissenschaftsbehörde (BWFGB) geförderte Projekt soll kreativen Ideen und Lösungen schnell den Weg zur praktischen Anwendung ebnen. Bereits 100 hochinnovative Projekte konnten so weiterentwickelt werden.

Das Green 3D Printing soll nun einen neuem Weg bei der Herstellung von Anwendungsmodellen einläuten. Dabei kommen ressourcenschonende Papierfaserwerkstoffe zur Anwendung, die nicht mehr für das Recycling von Papier genutzt werden können. Gemischt mit Leim entsteht daraus Pappmaschee, aus dem auch Eierkartons bestehen. Das Team arbeitet noch an der Herstellung von nachhaltigem Leim.

„Als mein Forschungsteam und ich als internationaler Pionier für den industriellen Metall 3D-Druck seit 2014 (Innovationspreis der deutschen Wirtschaft 2014, Kreis der Besten für den Zukunftspreis des Bundespräsidenten 2015, Hamburger des Jahres 2016) mehrfach ausgezeichnet wurden, stand die nachhaltig bionische (naturnachgeahmte) Umkonstruktion und die digital smarte und qualitativ höchstwertige 3D-Produktion zukünftiger Funktionsbauteile mit weniger Ressourceneinsatz durch weniger Material, Betriebsstoffe und Produktionsaufwand im Vordergrund“, sagt Claus Emmelmann, Institut für Laser- und Anlagensystemtechnik.

Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank hebt den Nutzen für die Umwelt hervor: „Green 3D-Printing“, das ist Forschung zum Anfassen, die einen echten Unterschied macht. Denn 3D-Druck gewinnt stetig an Relevanz in der Wissenschaft, aber auch in der Industrie und Kunst. Der Nachhaltigkeitsaspekt muss in all diesen Feldern mitgedacht werden und ein umweltfreundlicher, plastikfreier 3D-Druck wird das an vielen Stellen erleichtern.“

Fotos: © Beate Eckert-Kraft – www.imajix.de

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