Fernwärme macht den Sprung über die Elbe
Baustart der neuen Fernwärmeleitung unter der Elbe
Mit den ersten Aushebungen des Starschachts am Südufer der Elbe hat ein großer Schlitzwandbagger heute die ersten Arbeiten für den Bau eines neuen Fernwärmetunnels erledigt. Bis auf 40 Meter Tiefe sollen die Ausbaggerungen in den nächsten Wochen gehen, Dann gräbt sich ein Tunnelbohrer auf einer Strecke von1160 Metern unter der Elbe bis zum Hindenburgpark durch. Der neue Elbtunnel soll eine neue Fernwärmeleitung bilden, die den Norden Hamburgs mit Wärme versorgt. Bis zur Heizperiode 2024/25 soll der Tunnel fertiggestellt sein.
Damit soll der Energiepark Hafen an der Dradenau bis 2025 das Kohlekraftwerk Wedel ablösen und die durch Industrieprozesse im Süden der Stadt erzeugte Abwärme effizient nutzen und in Teile der Hansestadt bringen, die momentan anders versorgt werden. Der neue Fernwärmetunnel ist damit ein wichtiger Beitrag, fossile Energiequellen durch klimaneutrale Wärme zu ersetzen. Südlich der Elbe entsteht durch Industrieprozesse, eine Müllverbrennungsanlage und das dort liegende Klärwerk Wärme. Die wird in einem Speicherkreislauf gesammelt und das erforderliche Temperaturniveau gebracht. Der derzeit noch bei 70 Prozent liegende Erdgas-Anteil soll später komplett durch Wasserstoff ersetzt werden, das momentan 30 Prozent ausmacht.
„Wir machen jetzt endlich auch mit der Fernwärme den Sprung über die Elbe, allerdings vom Süden in den Norden. Ein Schritt, der Sinn macht, denn viele klimaneutrale Wärmequellen liegen im Hamburger Süden und wir können es uns nicht mehr leisten, diese Wärmepotenziale in unserer Stadt ungenutzt zu lassen“, sagt Kirsten Fust, Technische Geschäftsführerin der Hamburger Energiewerke.
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