Hamburg Towers feiern Überraschungssieg
Erster Erfolg der Wilhelmsburger gegen Alba Berlin
Die Hamburg Towers haben ein starkes Zeichen in Richtung PlayOffs gesetzt. Während die letzten Spiele gegen Spitzenteams knapp verloren gingen, feierte das Team von Head Coach Pedro Calles im heimischen InselPark mit 90:75 (70:64 49:50 30:27) einen klaren Überraschungssieg gegen den amtierenden Meister und Pokalsieger ALBA Berlin. Basierend auf einer bärenstarken Defensive spielten die Wilhelmsburger ihre Angriffe geduldig aus. Mit Kameron Taylor (21), Terry Allen (21) und Maik Kotsar (20) überschritten gleich drei Spieler der „Türme“ die 20-Punkte Marke. Niels Giffey war mit 16 Punkten der beste Werfer der Gäste.
„Hamburg hat ein sehr gutes Spiel gespielt, nicht nur in der Defensive, auch in der Offensive“, resümierte ALBA-Coach Aito Garcia. Dabei konnten die Towers die Intensität über nahezu die gesamte Spieldauer aufs Feld bringen. Daran hatten auch die von der Bank kommenden Spieler einen großen Anteil, die sich nahtlos in die insgesamt geschlossene Mannschaftsleistung einfügten und so auch das kurzfristige Fehlen von Bryce Taylor kompensierten. „Wir waren heute bereit. Wir wussten, dass wir besonders fokussiert und allzeit unser Bestes geben mussten. Genauso sind wir ins Spiel gestartet und haben es ebenfalls genauso beendet“, sagte der überragende Kameron Taylor, der nicht nur in der Offensive Zeichen setzte, sondern auch mit neun Rebounds für zahlreiche Ballgewinne sorgte.
Starke Defensive der Hamburg Towers hält ALBA in Schach
Nach dem hart erkämpften Sieg in Braunschweig, der wenig spielerische Glanzlichter zu bieten hatte, brachten beide Teams von Beginn an eine hohe Intensität und Geschwindigkeit aufs Spielfeld. Während die Towers den Fokus auf eine aggressive Defensive legen, punkten die Gäste zunächst vorwiegend aus der Distanz. Dagegen spielen die Hamburger ihre Angriffe zumeist geduldig aus und liegen nach neun Minuten mit acht Punkten vorn. Aber Berlin kommt mit Giffey und Marcus Eriksson wieder heran. Der nutzt einen Ballverlust der Gastgeber und verkürzt mit einem genialen 3er aus der Bedrängnis auf 27:30.
Schnelles Spiel mit hoher Intensität
Im zweiten Viertel machen beide Teams da weiter, wo sie aufgehört hatten. Das Spiel bleibt eng. kein Team kann sich entscheidend absetzen. Eine Szene in der 15. Minute ist vielleicht symptomatisch für den Siegeswillen der Towers: Kameron Taylor holt einen auf dem Ring liegenden Ball, leitet einen Gegenangriff ein und kann nur durch ein Foul am Abschluss gehindert werden. Dann verwandelt er beide Freiwürfe und legt noch einmal zwei Punkte zum 42:38 nach. So sah auch Pedro Calles „Passion, Energie und der Glaube, dass wir hier gewinnen wollen“ als Schlüssel zum Sieg. Vor der Pause setzen aber vor allem noch einmal Giffey und Jayson Granger Akzente für die Gäste und erringen eine knappe Führung.
Hamburg Towers bleiben cool
Auch in der zweiten Spielhälfte bleibt die Begegnung eng, aber mit einem 3er von Terry Allen (6/8 3P) zum 70:64 verschaffen sich die Towers zum Ende des dritten Viertels etwas Luft. Das scheint Selbstvertrauen zugeben. Die Hamburger bleiben ruhig und spielen ihre Offensiv-Aktionen weiterhin mit einer beeindruckenden Ruhe zu Ende. Berlin findet keine Mittel gegen die quirligen Angreifer der Towers. T. J: Shorts wirbelt ein ums andere Mal die Abwehr des Meisters durcheinander. Die Abwehr bleibt konzentriert. mit 17 von 18 verwandelten Freiwürfen behält das Team auch an der Linie die Nerven. Bemerkenswert souverän spielen die Hamburg Towers das Spiel nun zu Ende und bauen den Vorsprung am Ende auf 15 Punkte aus.
Die Hamburg Towers haben mit ihrem 14. Saisonsieg zehn Spieltage vor Saisonende den Klassenerhalt nahezu gesichert, aber auch ein starkes Zeichen für die Teilnahme an den PlayOffs gesetzt. Pedro Calles gibt sich weiterhin bedeckt: „Wenn man gegen ein Team wie ALBA Berlin und Coach Aíto spielt, verliert man zwar meistens, man lernt allerdings immer. Heute haben meine Spieler es geschafft zu siegen und wir lernen alle dennoch. Darüber bin ich sehr erfreut.“
Am Sonnabend steht nun die Begegnung gegen den Tabellen-Zweiten Bayern München an. Derzeit hat Hamburg, wenn es gegen München geht, zumeist das Nachsehen. Vielleicht hilft ja der überzeugende Sieg gegen ein internationales Spitzenteam, mit breiter Brust auch in die Begegnung zu gehen.
Fotos: © Beate Eckert-Kraft – www.imajix.de