Luhukay verlässt St. Pauli
Bereits vor dem letzten Saisonspiel in Wiesbaden, das der FC St. Pauli mit 3:5 verlor, stand es im Grunde genommen fest. Nun ist es amtlich. Der Verein hat trotz des noch bis zum Sommer 2021 laufenden Vertrages die Trennung von Jos Luhukay zum Saisonende bekannt gegeben. Ein neuer Trainer steht noch nicht fest.
Die Verantwortlichen hatten sich gleich nach der Niederlage in Wehen zusammengesetzt und die aktuelle Saison aufgearbeitet. „Als mir die damalige Geschäftsleitung und der Verein im Frühjahr letzten Jahres angeboten haben, die Mannschaft des FC St. Pauli zu übernehmen, wurde eine klare gemeinsame Erwartungshaltung entwickelt: Sportliche Ambitionen zu definieren und zu stärken, den sportlichen Erfolg in den Vordergrund der täglichen Arbeit mit dem Team zu stellen, neue Reize zu setzen und damit den Verein ein Stück weit wachzurütteln“, sagt Jos Luhukay. Im Nachhinein klingt die gemeinsame Zielsetzung wie ein großes Missverständnis.
„Jos hat zu Recht darauf hingewiesen, dass er damals geholt wurde, um ‚den Finger in die Wunde‘ zu legen. Darauf haben wir uns bei meiner Ankunft auch gemeinsam verständigt. Das hat er getan, vielleicht für unseren Verein manchmal etwas zu tief. Trotzdem hat er mit seiner unumstrittenen Fachkompetenz und seinem Willen, den Erfolg herbeizuführen, Defizite aufgezeigt, junge Spieler an die erste Mannschaft herangeführt und notwendige Richtungswechsel eingeleitet. Hiervon werden wir auch in Zukunft profitieren. Jos hat sich mit zwei Derbysiegen in einer Saison und als erster ausländischer Trainer einen festen Platz in der Vereinshistorie gesichert. Wir sind in einem Entwicklungsprozess, den wir fortführen und in der nächsten Saison durch einen anderen Cheftrainer weiterführen lassen wollen“, bestätigt Andreas Bornemann die Ausführungen des Niederländers, der aber auch eigene Fehler eingesteht:
Besonders die schlechte Auswärtsbilanz brachte den Kiezklub immer wieder in Schwierigkeiten. „Eine bessere Platzierung verhinderte ein immer wieder enttäuschendes Auftreten auswärts. Bei der öffentlichen Darstellung der intern gewünschten und notwendigen Kritik würde ich heute sicher einiges anders umsetzen. “ So hatte er am Rande der Begegnung gegen Aue Henk Veerman offensichtlich lautstark kritisiert.
„Trotzdem ging es mir immer um die Sache und nur um den Erfolg des Vereins. Ich wünsche dem FC St. Pauli bei den auch in Zukunft notwendigen Veränderungen auf dem Weg viel Erfolg und bin sehr dankbar, dass ich für diesen tollen und besonderen Verein arbeiten durfte“, so Luhukay weiter.