Bürgerschaftswahl Hamburg 2020: FDP scheitert
Freie Demokraten nach Stimmen-Verschiebung in Langenhorn unter Fünf Prozent
Das vorläufige amtliche Endergebnis der Bürgerschaftswahl in Hamburg 2020 steht. Dabei hat sich bestätigt, was gestern schon berichtet wurde: Die FDP verfehlt mit 4,9 Prozent knapp den Einzug in die Bürgerschaft. Der Sieg der Regierungsparteien SPD und Grüne bestätigte sich ebenso wie die Zugewinne für die Linken und die krasse Niederlage für die CDU.
Durch die Vertauschung der Stimmen der Grünen und der FDP im Wahlbezirk 043202 in Hamburg-Langenhorn lag die FDP bei den Hochrechnungen am Wahltag durchgehend knapp über der Fünf-Prozent-Hürde. Dabei wurden der FDP 22,4 Prozent der Stimmen zugesprochen, während die Grünen lediglich 5,1 Prozent erhielten, was zu einer Verschiebung von rund 400 Stimmen führte.
Da das Ergebnis für untypisch für den gesamten Wahlverlauf war, fiel die Diskrepanz auf. Der Wahlkreis meldete den Fehler. Nach der Bereinigung der Zählung fehlen den Freien Demokraten nun rund 300 Stimmen für den Einzug in die Bürgerschaft. Lediglich Spitzenkandidatin Anna von Treuenfels-Frowein sicherte sich ein Direktmandat in der Bürgerschaft über ihren Wahlkreis Blankenese.
Wahlsieg von Ror-Grün bestätigt
Dagegen bestätigten das amtliche Endergebnis die Hochrechnungen vom Wahltag. Danach bleibt die SPD mit 39 Prozent stärkste Kraft und stellt mit Dr. Peter Tschentscher erneut den Bürgermeister. Trotz des klaren Votums für Rot-Grün will Tschentscher auch Gespräche mit der CDU aufnehmen, die mit 11,2 Prozent klarer Verlierer der Wahl ist. Es ist zu vermuten, dass die SPD damit ihre Position in den Sondierungsgesprächen stärken will.
Durch die Ambitionen der amtierenden Zweiten Bürgermeisterin Katharina Fegebank auf den Bürgermeisterinnen-Stuhl im Verlauf des Wahlkampfes war es zu Unstimmigkeiten gekommen. Durch die hohen Gewinne hatte Fegebank angekündigt, „selbstbewusst in die Koalitionsverhandlungen zu gehen.“ Einfach wird es also nicht.
Im Falle einer Koalition zwischen SPD und Grünen wird es mit 87 Sitzen eine große Mehrheit für die Regierung geben. Die Linken sind nach Zugewinnen von 0,8 Prozent mit 13 Sitzen in der Bürgerschaft vertreten. Das amtliche Endergebnis bestätigte auch den knappen Einzug der AFD, die mit 7 Sitzen in der Bürgerschaft vertreten ist.