Heimniederlage der Hamburg Towers gegen Vechta
Aufsteiger verpasst ersten Heimsieg in der BBL
Die Hamburg Towers haben das packende Nordderby gegen RASTA Vechta vor 3400 Zuschauern im ausverkauften InselPark mit 92:97 (60:58, 36:42, 21:12) verloren. Damit muss der erste Heimsieg in der BLL aus das nächste Jahr verschoben werden. 300 RASTA-Fans waren mitgereist und verbreiteten knisternde Derby-Stimmung. Die Wilhelmsburger mussten neben Mailik Müller auf ihren Regisseur Jorge Gutierrez verzichten, der mit Knieproblemen das Spiel von der Bank aus betrachtete.
Towers dominieren das erste Viertel
Justus Hollatz nahm seine Position in der Starting Five an. Neben ihm standen Heiko Schaffartzik, Beau Beech, Marvin Ogunsipe und Prince Ibeh auf dem Feld. Ibeh setzte gleich zu Beginn auch offensiv Akzente und zeigte sich gleich dreimal unter dem Korb erfolgreich. Die Begegnung ist geprägt von schnellem Umschaltspiel, in dem beide Teams nicht lange fackeln und schnall den Abschluss suchen. Die Hamburger finden aber schneller ins Spiel und zeigen sich abschlusssicherer. Die Defensive schafft es in dieser Phase, die Kreise von Jordan Davis, Josh Young und Trevis Simpson einzudämmen. So gehen die Gastgeber mit einer 21:12 Führung in die erste Pause.
Vechta übernimmt die Spielkontrolle
Die Gäste aus Vechta finden im zweiten Drittel besser ins Spiel und erzielen nach 19 Minuten mit 36:33 die erste Führung. Die Wilhelmsburger geben in dieser Phase mit schnellen Ballverlusten die Spielkontrolle aus der Hand. RASTA spielt jetzt seine Erfahrung aus und nimmt eine Führung mit sechs Punkten in die Halbzeit.
Schaffatzik mit Zielwasser
Die zweite Hälfte beginnt mit einem Paukenschlag. Heiko Schaffartzik hat in der Pause offenbar Zielwasser getrunken und eröffnet die zweite Hälfte mit drei verwandelten Distanzwürfen. Da lässt sich auch Beau Beech nicht bitten und erzielt mit seinem 3er den Anschuss zum 46:47. Als Yannick Franke nach 25 Minuten knapp mit einem Versuch von der Dreierlinie scheitert, müssen die Towers wieder auf andere Mittel zurückgreifen.
Michael Carrera holt sich zu Ende des dritten Viertels zweimal nach einem Treffer unter dem Korb den zusätzlichen Freiwurf und verwandelt sicher. So geht es mit einer knappen Führung in den letzten Abschnitt.
Heiko Schaffartzik verwandelte vor den Augen seines Vaters, der im InselPark seinen Geburtstag feierte, seinen 1000. Punkt in der BBL
Offensiv-Rebaunds Schlüssel zum Sieg
Das letzte Viertel eröffnet Davis mit einem Distanzwurf zum 61:60, mit dem er die Führung für die Gäste wiederherstellt. In dieser Phase ist das Spiel auf Messers Schneide. Prince Ibeh bedient Justus Hollatz mit einem Zauberpass zum 64:67. Aber die Towers wirken in dieser Phase manchmal etwas ungeduldig und suchen sehr früh den Abschluss. Der gelingt nicht immer.
Dadurch gewinnen die Gäste aus Vechta wieder die Oberhand und bauen nach und nach den Vorsprung aus. Young (4/6 3er) zeigt sich sehr treffsicher aus der Distanz und Davis, mit 18 Punkten neben Trevis Simpson bester Werfer, spielt seine Geschwindigkeit aus. Zudem gewinnen Ishmail Wainright und Michael Kessens zahlreiche Offensiv-Rebounds. Damit hat RASTA in der entscheidenden Phase die höhere Effizienz und untermauert seine Ambitionen, auch in diesem Jahr die PlayOff-Plätze erreichen zu wollen.
Die Hamburg Towers haben gezeigt, dass sie inzwischen gut auf dem Bundesliga-Niveau mitspielen können. So zeigt sich auch Headcoach Mike Taylor mit der Entwicklung seines Teams zufrieden und will auch im kommenden Jahr seine Mannschaft „jeden Tag verbessern“.
Durch die gleichzeitige Niederlage von Bonn gegen Würzburg bleiben die Towers auf dem drittletzten Tabellenplatz. Am 5. Januar steht dann das erste Spiel des Jahres beim Tabellen-Achten in Oldenburg auf dem Programm.
Fotos: © Beate Eckert-Kraft