Hamburg Towers unterliegen Bayreuth
Wilhelmsburger verlieren nach guter erster Hälfte die Linie
Die Hamburg Towers haben auch ihr viertes Heimspiel in der easyCredit BBL verloren. Gegen medi bayreuth unterlagen die Wilhelmsburger vor mit 3400 Zuschauern einmal mehr ausverkauftem Haus mit 81:95 (55:66, 41:41, 18:15). Dabei lieferte das Team von Mike Taylor den Süddeutschen vor allem in der ersten Hälfte eine ausgeglichene Partie nach der Pause ging den „Türmen“ in einer hektischen Partie die Linie verloren.
So nahm das Team von Bayreuth vor allem wegen seiner größeren Ruhe in den Abschlüssen und weil es die Kreise des überragenden Jorge Gutiérrez (23 Punkte) besser einschränken konnte die begehrten Punkte mit nach Hause. Der furios gestartete Neuzugang Michael Carrera bekam wegen Foulproblemen in der zweiten Halbzeit wenig Spielzeit und musste nach 36 Minuten wegen eines Ellenbogenchecks vom Feld und ist damit wohl auch im nächsten Spiel gesperrt. „Leider haben wir unsere emotionale Disziplin nach der Halbzeit verloren und zu häufig falsche Reaktionen zu den Schiedsrichtern und Gegnern gezeigt“, sagte Taylor. Bayreuths Coach Raoul Korner war erleichtert, dass sein Team auf die hitzige Atmosphäre in der edel-optics.de Arena nicht eingestiegen war: „Kompliment an die Spieler, die kühlen Kopf bewahrt haben.“
Furioser Einstand von Michael Carrera
Neuzugang Michael Carrera stand gleich zusammen mit Jorge Gutiérrez, Tevonn Walker, Beau Beech und Prince Ibeh in der Starting Five. Mit seinem Treffer nach 12 Sekunden sorgt der 26-Jährige gleich für Stimmung. Auch defensiv übernimmt er sofort das Kommando und verwandelt nach zwei Minuten einen Freiwurf zum 7:2. Nach seinem Treffer zum 11:3 und dem anschließenden 13:3 durch Gutiérrez nimmt Raoul Korner die erste Auszeit. Jetzt kommen die Gäste besser ins Spiel und verringern den Vorsprung bis zum Ende des ersten Viertels auf 15:19.
Bayreuth wird stärker
Auch im zweiten Abschnitt liefert der Aufsteiger dem etablierten Bundesligisten ein ausgeglichenes Spiel. Aber die Begegnung wird hektischer. Nach 15 Minuten gleichen die Gäste zum 26:26 aus und übernehmen die Führung. Als die Gastgeber kurz vor der Pause mit 37:41 zurückliegen, dreht Justus Hollatz auf und verkürzt zunächst mit zwei Freiwürfen auf 39:41. Nach einem Steal sorgt er noch vor der Schluss-Sirene für den Ausgleich zum 41:41.
Hamburg Towers verlieren die Linie
Mit vier Punkten von Gutiérrez kommen die Hamburger gut in die zweite Hälfte. Aber als Carrera nach 23 Minuten wegen des vierten Fouls erstmal auf der Bank Platz nehmen muss, ist der Spielfluss raus. Bis zur 25. Minute zieht Bayreuth auf zehn Punkte davon. In dieser Phase verlieren sich einige Hamburger in Diskussionen mit dem Schiedsrichter und spielen die Punkte nicht mehr gut aus. Zudem fiel mit Tevonn Walker ein wichtiger Defensiv-Trumpf aus, da er noch nicht komplett von einer Krankheit genesen war.
Vor allem die bessere Trefferquote aus der Distanz und beim Verwandeln von Freiwürfen bringen die Gäste in Vorteil. Mit Robinson, Doreth, Woodard, Seiferth, Alford und Bruinsma haben allein sechs Spieler der Süddeutschen eine 100 prozentige Freiwurf-Quote. Mit 55:66 geht es in die letzte Pause. „Wir brauchen mehr Konstanz im Spiel. Vor allem im dritten Viertel gab es zu viele dumme Reaktionen. Wir müssen mehr Geduld haben“, analysierte Mike Taylor den Bruch im Spiel.
Bayreuth spielt Routine aus
Im letzten Viertel gewinnen die Oberfranken zunehmend an Sicherheit und spielen ihre Routine aus. Sie können den Kontrahenten immer auf mindestens zehn Punkten Abstand halten und bauen nach und nach ihren Vorsprung aus. Mit der Niederlage übernehmen die Hamburg Towers das Tabellenende. Allerdings gibt die Niederlage auch Hoffnung, da der Aufsteiger den Bayern eine Halbzeit lang Paroli bot und mit der Verpflichtung von Jorge Gutiérrez und Michael Carrera offenbar ein gutes Näschen bewies.
Ex-Tower Justin Raffington feierte im letzten Viertel ein emotionalses Wiedersehen mit der alten Heimat.
Am Freitag können sich die Towers erneut beweisen. Bei den Löwen in Braunschweig wird die Aufgabe allerdings nicht leichter. Der Tabellen-Elfte will mit einem Sieg näher an die PlayOff-Plätze rücken.
Fotos: © Beate Eckert-Kraft