Hamburg Towers verlieren Heimpremiere
Die Hamburg Towers haben ihre Heimpremiere in der easyCredit BBL mit 83:104 (64:82 40:46 17:27) gegen den SYNTAINICS MBC verloren. Entscheidend für die Niederlage waren Schwächen in der Defensive. Den Towers gelang es nie, die Kreise der überragenden MBC-Profis Sergio Kerusch und Kaza Kajami-Keane einzudämmen. Zudem fehlte in den entscheidenden Momenten die Cleverness, das Spiel zu drehen.
„Wir versuchen, das Level der BBL zu finden. Die Mentalität der Mannschaft ist gut. Wir haben zu viele Fehler verursacht, besonders in der Defensive. Wir müssen einen besseren Fokus haben“, resümierte Headcoach Mike Taylor nach zwei klaren Niederlagen zum Auftakt.
Mike Taylor gegen ehemaligen Assistenten
Mit dem MBC trat als Auftaktgegner im Wilhelmsburger InselPark ein Team an, das in der vergangenen Saison den Klassenhalt gerade sichern konnte. Mit dem neuen Namenssponsor Puraglobe haben die Sachsen ihren Standort Weißenfels sichern und die Mannschaft, die 2018 den Wiederaufstieg in die BBL schaffte, verstärken können. Mit Wojciech Kaminski saß der ehemalige Assistent von Mike Taylor bei der polnischen Nationalmannschaft als Coach auf der Bank der Gäste. Während die Towers im ersten Spiel bei Bayern München mit 55:111 unter die Räder gekommen waren, musste der MBC eine 87:89 Heimniederlage gegen Ludwigsburg einstecken.
Viele Fouls in der Defensive bringen MBC nach vorn
Die Towers kommen gut ins Spiel. Tevonn Walker erzielt die ersten Punkte für Hamburg und Marshawn Powell kann eine 4:2 Führung herausholen. Aber dann kommt das Team aus Weißenfels in Fahrt. Mit beeindruckender Treffsicherheit spielt sich das Team von Coach Wojciech Kaminski eine 10:6 Führung heraus. Die Hamburg Towers liefern einen starken Kampf, produzieren aber zu viele Fouls, um die mit Hochgeschwindigkeit vorgetragenen Angriffe des MBC abzuwehren. Der zu Saisonbeginn mit einer Finanzspritze des neuen Sponsors qualitativ stark verbesserte Kader der Gäste hat keine Probleme, bis zur ersten Pause einen 10-Punkte-Vorsprung herauszuspielen.
Hamburg Towers kämpfen sich heran
Im zweiten Viertel dreht Bayern-Neuzugang Heiko Schaffartzik auf. Mit zwei Dreiern in wenigen Minuten bringt er sein Team wieder heran. Nach 15 Minuten hat Justus Hollatz beim Stand von 34:35 die Chance, die Führung zu erzielen, verwirft aber zwei Freiwürfe. Da die Hamburger in dieser Phase zahlreiche Möglichkeiten liegen lassen, beenden die SYNTAINICS mit einem 46:40 Vorsprung das zweite Viertel.
SYNTAINICS bauen den Vorsprung aus
Im dritten Viertel spielt der MBC seine spielerische Überlegenheit aus. Mit großer Sicherheit zieht der zu Saisonbeginn vom niederländischen Meister Zwolle gekommene Kanadier Kajami-Keane das Spiel der Mitteldeutschen auf und zeichnet sich auch mit 31 Punkten als Top-Scorer aus. Dabei verwandelt er allein fünf von sechs Dreiern. Auch der physisch starke Sergio Kerusch kann sich immer wieder durchsetzen und mit 23 Punkten glänzen. Bei den Hamburgern waren Kevin Yebo mit 14 und Marshawn Powell mit 13 Punkten die besten Werfer.
Powell trifft trotz Handverletzung
Powell ließ sich auch von einem ausgekugelten Daumen nicht bremsen. Nach einem Zweikampf mit Strahinja Micovic unter dem Korb war er unsanft auf dem Boden gelandet und hatte sich de Hand, mit der er sich abgefangen hatte, verletzt. Man kann nur hoffen, das es keine langwierige Verletzung ist. Mit seiner Physis ist er für das Team ein wichtiger Baustein.
Gäste spielen ihre Routine aus
Mit 64:82 geht es ins letzte Viertel. Hier gelingt es dem MBC, die Towers auf Abstand zu halten, nachdem das Team aus Weißenfels den Vorsprung bis zur 34. Minute sogar auf 26 Punkte ausbauen konnte. Aber die Hamburger geben nie auf und versuchen bis zu letzten Minute den Abstand zu verkürzen.
Vor der Begegnung bei den 46ers aus Gießen steht nun für Mike Taylor Aufbauarbeit an. Die Hessen sind nach der Heimniederlage gegen Crailsheim unter Zugzwang. Der Hamburger Coach muss mit dem Team die beiden deutlichen Niederlagen aufarbeiten. „Ein Erfolg scheint weit weg. Die erste Aufgabe besteht darin, die Defensive aufzuräumen und zu verteidigen ohne zu foulen. Wir müssen fokussiert bleiben“, sagt Taylor.
Fotos: © Beate Eckert-Kraft