Zverev findet zurück zu alter Stärke

25. Juli 2019 23:33 Beate Eckert-Kraft Aktuelles,Tennis,Veranstaltungen , , ,

Alexander Zverev

Der 22-Jährige zieht ins Viertelfinale der Hamburg European Open ein

Der Initialisierungsprozess in seiner Heimatstadt scheint zu funktionieren. Der Schlaf im eigenen Kinderbett, das Training im alten Tennisclub die Unterstützung durch das Publikum – das alles scheinen Bausteine zu sein, die Sascha Zverev wieder zu alter Stärke verhelfen. Heute gelang dem 22-Jährigen mit einer starken Leistung den Einzug ins Viertelfinale der Hamburg European Open. Mit dem Ausscheiden von Rudi Molleker, Jan-Lennard Struff sowie den Doppeln Kravietz/Mies, Struff/Pütz und Lenz/Masur ist er als einziger Deutscher im Feld übrig geblieben. Boris Becker sorgte mit Aussagen zum Verhältnis von Ivan Lendl und Sascha Zverev für Aufsehen.

Boris Becker äußert sich zum Verhältnis von Lendl und Zverev

„Sascha ist in seine Heimatstadt zurückgekommen. Das tut ihm gut“, sagte Boris Becker, der als Chef des Herren-Tennis beim DTB das Turnier besuchte. „Da ist etwas kaputt gegangen. Wenn man einen hochkarätigen Trainer hat, muss man ihn bei sich haben. Man hat die Entscheidung getroffen Lendl zu engagieren. Dann muss man es richtig machen oder soll aufhören“, sagte der 51-Jährige. Sascha Zverev scheint die Rolle von Ivan Lendl anders zu sehen: „Ich brauche Ivan nicht jeden Tag. Trainer ist mein Vater und der ist immer dabei.“ Man darf gespannt sein, wie der ehemalige Weltklassespieler, mit dem Zverev seit letzten Sommer zusammenarbeitet, die Aussagen seines Schützlings aufnimmt.

Zverev liefert hochklassiges Spiel gegen Delbonis

Alexander Zverev ärgert sich über eine vergebene Chance
Alexander Zverev ärgert sich über eine vergebene Chance

Im Spiel gegen den Argentinier Frederico Delbonis zeigt sich der Hamburger gleich präsent. Zverev holt sich den ersten Aufschlag trotz 15:40 Rückstand und auch das Break zum 2:1. Er spielt sehr konzentriert weiter und holt sich nach einem Rückstand zum 15:40 mit 6:4 den ersten Satz.

Frederico Delbonis verzweifelt nach einer engen Entscheidung
Frederico Delbonis verzweifelt nach einer engen Entscheidung

Gleich bei seinem ersten Aufschlagsspiel im zweiten Satz kassiert er ein Break. Er wirkt etwas ratlos und spricht viel mit seiner Bank. Mit Geduld bei langen Ballwechseln gelingt ihm das Break zu 2:3. Die Sicherheit ist zurück und er gewinnt sein Aufschlagsspiel zum 3:3. Beim Stand von 4:4 hat er die Möglichkeit, bei sengender Hitze einen dritten Satz zu vermeiden, aber der 22-Jährige vergibt Break-Chance zum 5:4 , Mit begeisternden Ballwechseln holt er sich das Break zum 6:5. Aber Delbonis schafft den Ausgleich zum 6:6. Mit 7:2 gewinnt er den Tie Break und zieht ins Viertelfinale ein.

Endstation für Struff im Einzel und Doppel

Für Jan-Lennard Struff war der Spanier Pablo Carreno Busta eine Nummer zu groß. Nachdem er zahlreiche Break-Chancen nicht nutzen kann, ist für ihn das Turnier zu Ende. Struff kommt zwar gut ins Spiel und holt sich gleich das erste Break. Aber dann geht nicht mehr viel. Der Spanier gewinnt den ersten Satz mit 6:1.

Pablo Carreno-Busta
Pablo Carreno-Busta

Auch im zweiten Satz kann Struff gleich breaken, aber Carreno Busta lässt sich nicht bitten und schafft sofort das Rebreak. Der Warsteiner ist jetzt bereit und gestaltet das Spiel ausgeglichen. Allerdings lässt er zahlreiche Breakchancen aus. Mit dem Break zu 5:3 stehen die Türen für einen dritten Satz weit offen. Aber der Spanier kämpft sich ins Spiel zurück und holt sich das direkte Rebreak. Im Tie Break sichert er sich den Einzug ins Viertelfinale.

Erfahrung bringt Fognini ins Viertelfinale

Fabio Fognini
Fabio Fognini

Die letzte Entscheidung um den Viertelfinal-Einzug fiel am Abend zwischen Rudi Molleker und dem Hamburg-Champion von 2013 Fabio Fognini. Der 18-jährige Berliner hält gut mit gegen den 10. der ATP Weltrangliste. Aber ein Break Fogninis zum 6:5 entscheidet den ersten Satz, den der Italiener mit 7:5 gewinnt. Auch im zweiten Satz ist ein Break spielentscheidend. Mit einem Doppelfehler gibt Molleker das eigene Aufschlagsspiel zum 4:5 ab. Der mit allen Wassern gewaschene Fognini lässt sich den Sieg nicht mehr nehmen.

Alle deutschen Doppel ausgeschieden

Jan-Lennard Struff
Jan-Lennard Struff

Zusammen mit Tim Pütz hatte Struff auch im Doppel gegen Mate Pavic und Ivan Dodic das Nachsehen. Mit 6:2 6:3 zogen die Kroaten in die nächste Runde ein.

Auch für Krawietz/Mies ist das Turnier zu Ende. Im Match Tie Break unterlagen sie dem Südamerika-Doppel Nicolas Jarry und Pablo Cuevas knapp mit 3:6 6:4 7:10. Jarry überzeugte in der entscheidenden Phase mit guten Aufschlägen.

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Fotos: © Beate Eckert-Kraft

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