Hamburg Towers zum Showdown in Chemnitz
Sieg gegen die Niners sichert 5. PlayOff Halbfinale
„Was für ein Spiel“, entfuhr es Niners-Coach Rodrigo Pastore nach der Begegnung. „Beide Mannschaften haben den Aufstieg im Herzen“, ergänzte Mike Taylor. Seine Hamburg Towers hatten gerade im vierten PlayOff Halbfinale Chemnitz mit 98:96 geschlagen und damit ein fünftes Spiel um den Aufstieg errungen. Am Dienstag kommt es in Chemnitz zum Showdown, der wohl beiden besten Teams der ProA Serie.
Dabei hatte es gar nicht gut begonnen. Nachdem Chemnitz die Towers am Freitag noch mit 84:63 in eigener Halle abgefertigt hatten, mussten die Hamburger heute gewinnen, um noch eine Chance auf das Finale zu haben. Chemnitz fehlte noch ein Sieg, um den Aufstieg in die Bundesliga klar zu machen.
Beech bringt die Hamburg Towers ins Spiel
So trumpfen die Gäste im zum 16. Mal ausverkauften InselPark zunächst mit viel Selbstbewusstsein auf. und liegen nach zwei Minuten mit 5:0 vorn. Dann trifft Beau Beech zum 3:5. Aber die Niners legen weiter vor und führen mit 12:6, bevor Beech den Vorsprung verkürzt und in der 6. Minute den Ausgleich zum 14:14 erzielt. Jetzt ist die Sicherheit wieder da. Bis zur ersten Pause führen die Hamburg Towers sogar mit 25:21.
Hoolatz wie ein alter PlayOff-Hase
In der zweiten Hälfte nimmt der gerade erst 18 Jahre alt gewordene Justus Hollatz den Taktstock in die Hand. Als Point Guard führt er Regie. Mit viel Ruhe am Ball und Zug zum Korb wird er mit 16 Punkten hinter Beau Beech (18 Punkte) zum zweitbesten Towers-Schützen. Damit beeindruckt er auch seinen Coach Mike Taylor:“Die Tiefe unseres Kaders war heute ausschlaggebend. Das ist wirklich eine Spaßserie.“
Das zweite Towers Eigengewächs Rene Kindzeka stand ihm in nichts nach. Beide erweisen sich auch nervenstark von der Freiwurf-Linie. Mit viel Power können die Hamburger den Vorsprung bis zum Seitenwechsel auf 53:45 ausbauen.
Hohe Intensität auf beiden Seiten
Aber die Niners Chemnitz bleiben dran. Beide Teams kämpfen um jeden Ball. Es ist ein hochklassiges Spiel, in dem beide Teams wenig Fehler machen. Jeder Punkt muss mit hoher Intensität erspielt werden. Bei den Freiwürfen haben beide Teams eine Quote von über 80 Prozent. John Gilder-Tilbury verwandelt alle drei 3er-Versuche. Elliot verwandelt 6/10 3ern und wird mit 26 Punkten bester Werfer.
Bei den Hamburgern muss Carlton Guyton lange pausieren, weil er schon drei Fouls auf dem Konto hat. Die Towers können den Vorsprung lange halten, aber zum Ende des dritten Viertels holt Chemnitz wieder auf und erzielt mit der Schlussirene das 70:69.
Crunchtime nichts für schwache Nerven
Das letzte Viertel bleibt ein Kopf-an-Kopf-Rennen zweier hochklassiger Mannschaften. Die Towers haben zwar immer leicht die Nase vorn. bis zu seinem 5. Foul in der 33. Minute setzt Guyton einige Akzente, aber danach ist die Partie für ihn zu Ende. Ziegenhagen, Elliot und Gilder-Tilbury sind immer für einen 3er gut. Als Beau Beech eine Minute vor Schluss zwei Freiwürfe zum 90:81 verwandelt, scheint der Sieg unter Dach und Fach.
Aber die Gäste geben nicht auf und zeigen sich in dieser Phase von der Dreier-Linie sehr treffsicher. Fünf Sekunden vor Schluss verwandelt Tevonn Walker einen von zwei Freiwürfen zum 98:96. Die Niners kommen noch zu einem Angriff. Ein 3er würde das Aus für die Towers bedeuten. Aber der letzte Wurf springt vom Ring weg.
Mit dem Sieg haben sich die Hamburg Towers ein fünftes Halbfinal-Spiel erkämpft. Das findet am 30. April in Chemnitz statt. Der Sieger ist in der Bundesliga und kann an den beiden Final-Spielen um die ProA-Meisterschaft teilnehmen.