Matthiae-Mahl im Zeichen des Friedens

22. Februar 2019 22:16 Beate Eckert-Kraft Aktuelles,Event-Klassiker,Geschichte ,

Matthiae-Mahl

Gemeinsame europäische Idee gegen autoritäre Tendenzen

Bereits im Jahr 1356 entwickelte die Stadt Hamburg den Brauch, Vertreter der freundlich gesonnenen Mächte zu einem Festmahl am Matthiae-Tag einzuladen und damit die diplomatischen Beziehungen zu fördern. Damit ist das Matthiae-Mahl das älteste noch begangene Festmahl auf der Welt. Beim diesjährigen Matthiae-Mahl empfing Bürgermeister Dr. Peter Tschentscher Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und den Präsidenten der Republik Lettland Raimonds Vējonis als Ehrengäste. Alle Redner hoben vor 400 Gästen den Zusammenhalt Europas zur Sicherung des Friedens und der Demokratie hervor.

15 Polizeischüler empfingen in Gala-Uniformen die geladenen Gäste, die zu Musik von Telemann Mozart und Brahms ein von 17 Köchen zubereitetes Menü zu sich nahmen. Frank-Walter Steinmeier und Raimonds Vējonis trugen sich ins Goldene Buch der Stadt Hamburg ein.

Fairer Handel als Basis für Frieden und Zusammenhalt

Wie die alle Hauptstädte der baltischen Staaten war Riga schon zu Zeiten der Hanse durch Handelsniederlassungen mit Hamburg verbunden. Sie Städte boten sich gegenseitigen Schutz vor gegnerischen Angriffen. Für alle Handelspartner galten die gleichen Regeln, die eine Basis für fairen freien Handel bieten sollten. Davon profitierten alle beteiligten Städte und führte sie zu einer wirtschaftlichen Blüte.

Bürgermeister Tschentscher hob in seiner Rede die Bedeutung internationaler wirtschaftlicher Beziehungen im Sinne einer friedlichen Kooperation hervor: „Die Grundsätze des ehrbaren Kaufmanns lassen sich modern und in einer globalen Wirtschaft auch mit dem Begriff Fair Trade beschreiben. Es geht darum, Handelspartnern auf Augenhöhe zu begegnen, auch ihre Interessen und Belange zu beachten, sie als Partner zu sehen nicht als Gegner oder gar als Feind.“ So gehöre zu den Errungenschaften der die Europäischen Union, dass die Mitgliedsstaaten gemeinsam besser auf globale Herausforderungen antworten können.

Mit Freiheit und Demokratie nationalistischen Tendenzen entgegenwirken

Bundespräsident Steinmeier stellte die „Bedeutung des öffentlichen Bewusstseins für Demokratie und Freiheitsgeschichte“ in einer Zeit der Umbrüche heraus. Eine „Faszination des Autoritären“ mache sich breit. Im Zuge nationalistischer Tendenzen in der Welt und auch in Europa „müssen wir wieder lernen um Freiheit und Demokratie zu kämpfen. Die Europawahlen im Mai sind ein wichtiger Moment, um das europäische Versprechen von Frieden, Freiheit und Wohlstand zu erneuern. Der Streit über den richtigen Weg gehört dabei zur demokratischen Auseinandersetzung.“

Raimonds Vējonis erinnerte in seiner Rede an die 600 Kilometer lange Menschenkette, mit der sich zwei Millionen Menschen für einen gemeinsamen baltischen Weg mit freiheitlich demokratischen Grundsätzen einsetzten. „Diese Einigkeit und Entschlossenheit führte der Welt vor Augen, dass auch kleine Völker Großes bewirken können.“ Vējonis ist nach einem mehrtägigen Aufenthalt in Deutschland übermorgen Gast beim Konzert der lettischen Organistin Iveta Apkalna in der Elbphilharmonie.

Fotos: ©Beate Eckert-Kraft

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