HSV Hamburg unterliegt Aufstiegsfavoriten in temporeichem Spiel
Nettelstedt-Lübbecke siegt in der Sporthalle Hamburg mit 31:28
Mit dem Satz „Wir hatten zu viele Schwächephasen“ deutete Trainer Torsten Jansen nach dem Spiel des HSV Hamburg gegen TuS N-Lübecke an, dass in der Partie gegen den Aufstiegsfavoriten auch eine Sensation möglich gewesen wäre. Aber in den entscheidenden Situationen versäumten es die Hamburger, das Spiel zu drehen. Hinzu kam, dass zwei glänzend aufgelegte Gäste-Torhüter dem Jansen-Team den Nerv raubten. So war der Trainer dann zu Recht stolz auf eine knappe 28:31 (12:16) Niederlage gegen den Favoriten in einem hitzigen, temporeichen Spiel mit vielen sehenswerten Szenen.
Der HSV musste vor 3405 Zuschauern in der Sporthalle Hamburg erneut auf Jan Kleinadam. Finn Wullenweber, Blazenko Lackovic, Kevin Herbst und Leif Tissier verzichten. Da das Vertrauen in sein junges Team in den vergangenen drei Partien mit einem Sieg belohnt wurde, ging Torsten Jansen mit Zuversicht in das Spiel gegen Nettelstedt.
Lübecke legt vor
Nach einer schnelle 2:0 Gäste-Führung fing sich der HSV und hielt zunächst gut mit. Als nach 10 Minuten nach zwei Edvardsson-Paraden Gäste-Keeper Joel Birlehm den Ausgleich zum 4:4 verhindert, schleicht sich Hektik bei den Hamburgern ein. Lübbecke erobert viele Bälle und zieht auf 6:3 davon. Bis zur 24. Minute kommt das Team um Jan Forstbauer, der vier Tore in Folge erzielt, wieder auf 10:11 heran. Dann bringt der eingewechselte Torwart Peter Tatai die Hamburger mit Paraden zur Verzweiflung. Im Gegenzug lässt die Abwehr der Gastgeber zu viele Zuspiele an den Kreis zu, die Lübbecke eiskalt nutzt. So geht es mit einem 12:16 in die Pause.
Glänzend aufgelegte Gäste-Torhüter rauben HSV die Nerven
Nach dem Wechsel kommen die Hamburger mit neuem Mut aus der Kabine, lassen aber zu viele Chancen aus. Lübbecke nutzt die daraus resultierende Mutlosigleit und zieht auf 20:13 davon. Als der HSV zur Hälfte der zweiten Halbzeit wieder auf 22:23 verkürzt, wird es noch einmal spannend. Aber die Gäste behalten auch in zweifacher Unterzahl die Nerven und stellen bis zehn Minuten vor Schluss den Vier-Tore-Abstand wieder her. Birlehm, der den vermutlich mit einem Bänderriss ausgeschiedenen Tatai ersetzt, hält die Hamburger mit mehreren glanzvoll gehaltenen Bällen auf Abstand. Auch acht Tore durch Philipp Bauer können eine 28:31 Niederlage nicht verhindern.
Mit dem Sieg zieht Lübbecke in der Tabelle mit 8:6 Punkten am HSV Handball vorbei. Am 6. Oktober muss das Jansen-Team bei einem Mitkonkurrenten um den Klassenerhalt beim EHV Aue antreten. Die Sachsen liegen derzeit zwei Punkte hinter dem HSVH auf dem 15. Tabellenplatz.
Fotos: ©Beate Eckert-Kraft