PEKING legt im Hansahafen an

30. April 2018 11:46 Beate Eckert-Kraft Aktuelles,Hafen,Museen , , ,

Viermastbark PEKING

Viermastbark wird ab 2020 Exponat des neuen Hafenmuseums

Die Viermastbark PEKING kehrt in den Hansahafen zurück, wo sie schon in ihrer aktiven Zeit be- und entladen wurde. Ab 2020 wird der Hamburger Veermaster, der im Juli 2017 auf einem Dockschiff zur Restauriation in die Peters Werft überführt wurde, an der vor knapp einem Jahr eingeweihten Pontonanlage für Traditionsschiffe vor Schuppen 50 zum Exponat und Botschafter des neuen Hafenmuseums. .

Die PEKING in der Elbmündung„Die Peking hat während ihrer aktiven Zeit immer im Hansahafen geladen und gelöscht. Sie kommt daher im wahrsten Sinne des Wortes in ihren Heimathafen zurück“, sagt Ursula Richtenberger, die Projektleiterin des künftigen Hafenmuseums.

Stand der Restaurierung

Der gerade des Stiftungsbeirats der Vereins Freunde der Viermastbark PEKING e. V. Gert Hinnerk Behlmer gab auf der gestrigen Mitgliederversammlung einen Überblick über das Vorankommen der Reataurierungsarbeiten: Die Entschichtug der Farbanstriche sei gut vorangekommen, allerdings führten Schadstoffe wie Blei und Asbest zu einem Mehraufwand in Millionenhöhe. Während sich die Stahldecks in einem schlechteren Zustand befinden, als vorher eingeschätzt, ist eine komplette Erneuerung des Unterwasserschiffs nicht nötig.

Rettung vor der Verschrottung

Viermastbark PEKINGDer im Rahmen der Mitgliederversammlung als Vorsitzender des Vereins wiedergewählte Mattias Kahl machte noch einmal deutlich, wie knapp die PEKING der Verschrottung entgangen ist. Nachdem das Southstreet Seaport Museum 2014 in New York, dem das Schiff zu damaligen Zeitpunkt gehörte, in Insolvez geriet und feste Millionenspenden aus der Wirtschaft in Hamburg nicht eingehalten wurden, gab es in den USA konkrete Pläne zur Verschrottung des in Hamburg gebauten Veermasters. Mit Mitteln der Laeisz-Reederei konnte der Vorgang verzögert werden, bis der Hamburger Bundestagsabgeordnete Johannes Kahrs Bundesmittel öffentliche mittel für die Rettung einwerben konnte.

Chronik der 15 Jahre währenden Bemühungen zur Rückholung der PEKING

PEKING Ankunft im Juli 2017Im Jahr 2002 besichtigten Reinhard Wolf und Joachim Kaiser nach der Einrichtung Stiftung Hamburg Maritim erstmals das letzte noch erhaltene Exemplar der Flying P-Liner aus der Hamburger Reederei F. Laeisz an seinem Liegeplatz in New York. Von dem Anwalt und Unternehmensberater Henning Schwarzkopf erfahren sie ein Jahr später von der Verkaufsbereitschaft der Eigentümer der PEKING.

Bis ins Jahr 2005 wächst die Entscheidung der Stiftung, sich um die Rückführung zu bemühen. Restaurierungsarbeiten sollen über private Spenden finanziert werden.

2006 nimmt Wolf erste Verhandlungen mit Tom Gochberg vom  Seaport Museum auf, aber die Verhandlungen werden nach Widerstand des Museums auf Eis gelegt. Durch wirtschaftliche Schwierigkeiten werden die Verhandlungen ein Jahr später wieder aufgenommen.

Bei der 2007 vorgenommenen Dockung auf der Werft Caddell Dry Dock and Repair wird festgestellt, dass das Schiff insgesamt reparaturfähig ist, aber ein hoher Reparaturbedarf besteht. Darauf hin werden Anfragen an Werften wegen einer Kostenschätzung für die Sanierung sowie an die Reederei Kombi Lift für den Transport gestellt.

2009 entwickelt Wolf ein Konzept für die Rückführung und den Betrieb als Museumsschiff. Da im Verein wegen der hohen Risiken Bedenken gegen die Rückholung laut werden, beendet Wolf seine Tätigkeit als Vorstandsvorsitzender und führt das Projekt auf eigene Faust weiter.

2011 bepreist die Hamburger Werft Blohm + Voss die Reparaturarbeiten auf 15 Millionen Euro und  fragt bei anderen Werften an, die Interesse an der Sanierung der PEKING gezeigt hatten. 

2012 richtet der Hurrikan „Sandy“ in der nordamerikanischen Ostküste schwere Schäden an, aber die PEKING trotzt dem Sturm und wird nicht beschädigt. Johannes Kahrs erfährt über Presseberichte von dem Projekt und bietet seine Unterstützung an. Das 

2013 gerät das Seaport Museum bedingt durch die Sturmschäden unter Insolvenzverwaltung des Museum of the City of New York. Am 25. März teilt das Museum Wolf mit, dass es die Viermastbark nun unentgeldlich und ohne weitere Verpflichungen abgebe. Am 8. November gründen Wolfund Schwarzkopf zusammen mit anderen Interessierten den Verein Freunde der Viermastbark PEKING e. V.

Nach überarbeitetem Konzept werden im Jahr 2014 die Pläne der Rückholung konkreter, aber einige der mündlich zugesagten Spenden werden verweigert. Mit Unterstützung der Agentur Spendenwerk wird das Spendenkonzept auf breitere Füße gestellt, aber die Resonanz ist enttäuschend. Die Pläne zur Verschrottung werden konkreter.

Johannes Kahrs und Kultursenator Carsten Brosda2015 verstärkt Johannes Kahrs seine Bemühungen um Bundesmittel, um die Verschrottung zu verhindern. Nachdem das Konzept um eine Studie zu einer Haltbarkeitdauer von mindestens 20 Jahren erweitert wird und konkrete Angebote zu Sanierung und Transport vorliegen, beschließt am 13. November der Haushaltsausschuss des Bundestages eine Bereitstellung von 120 Millionen Euro für die Errichtung eines deutschen Hafenmuseums einschließlich der Rückholung und Restaurierung der PEKING.

Am 31. Juli 2017 erreicht die PEKING 86 Jahre nach dem letzten Auslaufen aus dem Hamburger Hafen an Bord des Dockschiffes COMBI DOCK II die Elbe und legt am Elbehafen Brunsbüttel an. Am 2. August wird das Schiff zur Peters Werft in Wewelsfleth gebracht, die die Restaurierung vornimmt.

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